LK 1069, 644 270/261 699. Höhe 355.20 m.
Datum der Grabung: 19./20.1.2011
Datum der geophysikalischen Prospektion: 4.-6.10.2011.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 87, 2004, 384; D. Wälchli, Neue römische Funde im Fricker Oberdorf. Frick Gestern und Heute 5, 1994, 54-60; H. Hartmann, Die römische Besiedlung von Frick. Frick Gestern und Heute 3, 1989, 14-22.
Begleitung der Erschliessungsgräben (Erschliessung eines neuen Baugebietes).
Grösse der Grabung ca. 20 Laufmeter Profil. Geophysikalische Prospektion (im Vorfeld zu der vorgesehenen Ausgrabung). Grösse der untersuchten Fläche ca. 7000 m² Siedlung.
Die römische Siedlung von Frick im Osten der heutigen Ortschaft wurde bisher nur durch punktuelle archäologische Untersuchungen erforscht. Einen tieferen Einblick in diesen wenig bekannten Vicus, durch welchen die Hauptstrasse Augusta Raurica-Bözberg-Vindonissa führte, verspricht die grossflächige Überbauung einer Grossparzelle an der Hauptstrasse. Die vorgängige Erschliessung erlaubte es nur beschränkt, das durch ältere Untersuchungen angedeutete Besiedlungsbild zu überprüfen. Eine wenige Monate später erfolgte geophysikalische Untersuchung, die allerdings nicht bis zu der heutigen Hauptstrasse durchgeführt werden konnte, sollte genauere Informationen zu Ausdehnung und Dichte der römischen Bebauung liefern und somit als Basis für die Planung der vorgesehenen Ausgrabung dienen. Die erzielten Ergebnisse erbrachten jedoch nur geringfügig mehr Klarheit. Grund dafür war wahrscheinlich das Vorkommen eines bis zu 60 cm dicken Abbruchhorizontes, der genauere Messungen verhindert haben dürfte.
Aufgrund des erfassten Abbruchschuttes im Erschliessungsgraben, der bei der Geomagnetik als grossflächiges magnetisches Feld im nördlichen Teil der Parzelle erscheint, ist mit einer wenig modern gestörten Siedlungsfläche von ca. 2200 m² zu rechnen. In einem bis zu 1 m mächtigen Schichtenpaket römischen Ursprungs sind zwei Besiedlungsphasen und eine Auflassungsphase ablesbar. Für die erste Phase, die auf dem ältesten Kolluvium fassbar ist, lassen Schichtreste von unverbranntem Lehm auf eine Fachwerkbebauung schliessen. Das darin enthaltene spärliche Fundmaterial erlaubt es, den Beginn der hiesigen Besiedlung ins 1. Jh. n. Chr. zu setzen. Für die nachfolgende Phase ist mit einer auf Steinsockeln errichteten Fachwerkbebauung zu rechnen. Vier im Grabenprofil sichtbare Steinsetzungen, die als mit Trockenmauerwerk gesetzte Fundamente interpretiert werden, deuten darauf hin. Unklar ist, ob eine mit Kalkschotter befestigte Oberfläche zu einem Innen- oder Aussenbereich gehörte. Regelmässig verteilte 3 × 3 m grosse Strukturen, die durch die geophysikalische Untersuchung erfasst wurden, dürfen als hofseitige Keller- bzw. Speicherschächte interpretiert werden. Mit grösseren Kellern ist im strassenseitigen Bereich zu rechnen, wie das im Jahr 1989 an der Kreuzung im Nordosten der Parzelle zum Vorschein gekommene Beispiel zeigt. Die Aufgabe des Areals mit Abbruch der vorhandenen Gebäude erfolgte ab der Mitte des 3. Jh. Der oben angesprochene bis zu 60 cm mächtige Abbruchschutt bezeugt dieses Ereignis. Ob in der Spätantike das Areal noch begangen worden ist, lässt sich erst mit der Ausgrabung feststellen.
Archäologische Funde: Keramik, Knochen, Metall (Pilum). Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh. n. Chr.
KA AG, L. Galioto und D. Wälchli.
Frick AG, Gänsacker
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Frick
Kanton
AG
Ort
Gänsacker
Koordinaten
E 2644270, N 1261699
Höhe
355 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
7000 m2
Datum Beginn
19 Januar 2011
Datum Ende
20 Januar 2011
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2012
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Baubegleitung
Archäologische Funde
Keramik, Metall (Waffe)
Knochen
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Botanische Funde
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