LK 1070, 665 790/259 230. Höhe 380 m.
Datum der Grabung: 6.-27.4.2004.
Bibliografie zur Fundstelle: W. Drack, Badener Neujahrsblätter 23, 1948, 80-88
Geplante Notgrabung (Bau Tiefgarage).
Größe der Grabung ca. 100 m². Siedlung
Das Grundstück Römerstrasse 10/12 liegt auf der Spitze des Sporns, auf dem sich der Vicus von Aquae Helveticae befindet. Unmittelbar nördlich und östlich bricht das Gelände scharf zur Limmat hin bzw. ins antike wie aktuelle Bäderquartier ab. Die Mehrfamilienhäuser Römerstrasse 10 und 12 wurden im Jahr 1946 gebaut. Walter Drack untersuchte damals die Baugrube und stellte Reste eines gemauerten Gebäudes mit einem Keller, mehrere Schächte sowie einen älteren Brandhorizont fest.
Im Sommer 2003 fand auf dem Gelände der geplanten Tiefgarage eine Sondierung statt, die aber nur Nachweise von wenig ausgeprägten römischen Schuttschichten und zahlreichen modernen Störungen lieferte. Weil damals die Garten- und Spielplatzinfrastruktur noch benutzt wurden und wegen Bäumen musste sich die Sondierung auf den archäologisch wenig potenten Bereich beschränken.
Im Frühling 2004 fanden die Aushubarbeiten für die Tiefgarage auf dem gesamten Areal statt. Nicht unerwartet kamen dabei Mauern eines Steinbaus und darunter Spuren von Holzbauten zum Vorschein. Die Befunde der aktuellen Grabung konnten problemlos mit den Befunden von Drack 1946 verbunden werden. In einem Haus der Holzbauphase wurde eine Schmiedeesse nachgewiesen. Das Fundmaterial aus den Holzbauten umfasst v.a. Keramik, ferner viele Eisenobjekte sowie Schlacken der erwähnten Schmiede. Erwähnenswert ist der Fund einer kleinen Börse, die zwei Sesterze und drei republikanische Denare enthielt. Die Funde erlauben eine Datierung der Holzbauten in die ersten zwei Drittel des 1. Jahrhunderts n. Chr. Wie überall im Vicus von Baden wurde auch an der Römerstrasse 10/12 eine um das Jahr 70 n. Chr. datierende Brandschicht festgestellt. Ende 1./Anfang 2. Jh. wurden Steinbauten errichtet. Die massiven Mauern waren stellenweise noch mehrere Steinlagen hoch erhalten. Ein 10 m langer und mindestens 7 m tiefer Raum wurde gefasst, zudem der Kellerhals des 1946 ausgegrabenen Kellers gefunden. Das Fundmaterial aus den Steinbauten umfasst in erster Linie Keramik.
Archäologische Kleinfunde: Keramik, Eisen, Bronze, Glas.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Probenentnahmen: Sediment.
Datierung: archäologisch. 1./2. Jh. n.Chr. K A A G, A. Schaer und D. Wälchli.
Baden AG, Römerstrasse 10/12
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Baden
Kanton
AG
Ort
Römerstrasse 10/12
Koordinaten
E 2665790, N 1259230
Höhe
380 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
100 m2
Datum Beginn
06 April 2004
Datum Ende
27 April 2004
Datierungsmethoden
Archäologisch
Publikationsjahr
2005
Epoche
Römische Epoche
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Metall, Glas
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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