LK 1232, 2691065/1167913. Höhe 2250 m.
Datum der Grabung: 23.8.2017.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 99, 2016, 216.
Geplante Notgrabung (Pistenbau).
Grösse der Grabung 8 m².
Siedlung.

Der fortdauernde Infrastrukturausbau der Skiarena Andermatt-Sedrun erforderte die archäologische Abklärung einer trockengemauerten Struktur, deren Reste noch von Auge sichtbar waren. Der kleine, leicht trapezförmig angelegte Bau mass 3.5 m in der Breite und 2.5-3 m in der Tiefe, der Raum 1.5-2 m auf knapp 2 m. Als Ostwand wurde ein grosser Felsblock genutzt, das daran anstossende restliche Mauerwerk war 0.8 m breit und mit Lesesteinen trocken ausgeführt, die aus der Umgebung stammten. In der südseitigen, talwärtigen Mauer fand sich der gut 1 m breite Eingang, der mit einer monolithischen Steinschwelle versehen war. Der freigelegte Boden bestand aus gestampftem, anstehendem Lehm. Etwa in der Mitte des Raums befand sich eine wenig eingetiefte Grube, wohl die Pfostengrube einer Dachstütze. Womöglich vom Dach selbst stammen einzelne grosse Steinplatten, welche im Versturz zum Vorschein kamen. Der Fund eines aus weisslichem Stein (Kalk oder Marmor?) gedrechselten Spinnwirtels hat bislang noch keine Parallele, die Grösse und kugelige Form deuten jedoch auf eine mittelalterliche Zeitstellung hin. Die Funktion des Gebäudes als mutmaßlicher Stall oder Lagerraum wird wohl in Verbindung mit den weiter westlich liegenden Alpwüstungen der Oberstafel stehen.

Archäologische Funde: Eisen, bearbeiteter Stein.
Probenentnahmen: Holzkohle (C14).
Datierung: archäologisch. Mittelalter; Neuzeit.
Im Auftrag der Abt. Natur- und Heimatschutz UR: ProSpect GmbH, Ch. Auf der Maur.