LK 1075, 749 953/264 429. Höhe 405 m
Datum der Grabung: 1.-14.10.2010.
Bibliografie zur Fundstelle: K. Keller-Tarnuzzer/H. Reinerth, Urgeschichte des Thurgaus. Ein Beitrag zur Schweizerischen Heimatkunde, 220. Frauenfeld 1925; H. Brem/J. Bürgi/K. Roth-Rubi, Arbon-Arbor Felix. Das spätrömische Kastell. Archäologie im Thurgau 1. Frauenfeld 1991; S. Benguerel/H. Brem/A. Hasenfratz et al., Archäologie im Thurgau. Archäologie im Thurgau 16, 259-260. Frauenfeld 2010.
Geplante Notgrabung (Abbruch Zivilschutzanlage für Neubau). Grösse der Grabung ca. 280 m².
Siedlung.
Bei der Überbauung des Gebiets westlich der Altstadt von Arbon und somit westlich des spätrömischen Kastells wurden im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh. immer wieder römische Siedlungsreste angeschnitten. Der Sekundarlehrer und Lokalforscher August Oberholzer trug um 1920 die freigelegten Mauerreste auf einen Katasterplan ein. Dort ist aber nicht ersichtlich, welche Mauerstücke tatsächlich beobachtet wurden und welche Mauerverläufe nur interpretiert sind. Seine Aufnahmen blieben in der Forschung nicht unbestritten, und in den vergangenen Jahrzehnten sind keine nennenswerten römischen Funde und Befunde aus diesem Bereich dazugekommen.
Im Jahr 2010 wurde unterhalb des Sekundarschulhauses (sog. Rebenschulhaus) eine tief in den Boden reichende Zivilschutzanlage abgebrochen. Von den total 1320 m² der Baustelle lagen 280 m² ausserhalb der ehemaligen Anlage. Im Nord- und Ostprofil der erweiterten Fläche wurden direkt über dem anstehenden Sediment römische Schichten dokumentiert. Abgesehen von diffusen Gruben waren keine Strukturen zu fassen. Vermutlich handelt es sich um vom nördlich angrenzenden Plateau her umgelagerte Sedimente. Auf dem Plan von A. Oberholzer sind auf der Nordseite der Rebenstrasse (Nrn. 34-44) etwa 50 m westlich des Schulhauses Mauerreste von etwa fünf Gebäuden eingetragen. Von diesen zwischen den Jahren 1905 und 1907 freigelegten Befunden gibt es aber keine weitere Dokumentation. Ausserdem wurde bei der Erbauung des Schulhauses um 1910 im nördlichen Fundamentbereich römische Keramik geborgen. Im hangabwärts liegenden Profil bei der ehemaligen Zivilschutzanlage wurde im obersten Bereich ein mächtiges Paket aus Lehm und Silt festgestellt. Darin fanden sich ebenfalls wenige römische, aber auch neuzeitliche Artefakte. Es ist davon auszugehen, dass es sich beim beobachteten Paket um das hier abgelagerte Aushubmaterial von der Errichtung des Schulhauses handelt.
Die Untersuchungen von 2010 bestätigen also eine römische Besiedlung im sogenannten «Bergliquartier» von Arbon. Die wenigen Funde lassen vorläufig darauf schliessen, dass sie etwas älter zu datieren ist als das Kastell auf dem Schlosshügel in der heutigen Altstadt.
Archäologische Funde: Keramik, Ziegel, Eisenobjekte.
Faunistisches Material: Grosstierknochen.
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh. n. Chr.
Amt für Archäologie TG.
Arbon TG, Rebenstrasse 25
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Arbon
Kanton
TG
Ort
Rebenstrasse 25
Koordinaten
E 2749953, N 1264429
Höhe
405 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
280 m2
Datum Beginn
01 Oktober 2010
Datum Ende
14 Oktober 2010
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2011
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Keramik (architektonisches Element), Metall (Werkzeug)
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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