LK 1075, 2749900/1264600. Höhe 418 m.
Datum der Untersuchung: mehrere Begehungen zwischen 25.11.2014 und 5.11.2015.
Bibliografie zur Fundstelle: H. Brem, Arbon - Arbor Felix. Das spätrömische Kastell. Archäologie im Thurgau 1. Frauenfeld 1992. Baustellenbegleitung (Erneuerung Werkleitungen und Strassenbelag, Gartenneugestaltung). Grösse der Fläche 1000 m².
Gräber. Siedlung.

Im sogenannten Bergliquartier kamen besonders im Osten der Römerstrasse unter Asphalt und zugehörigem Kieskoffer sowie einem neuzeitlichen Strassenbelag aus Flusskieseln ein bis 60 cm starker humoser Horizont mit kleinfragmentierten römischen Keramikfragmenten, Mörtelbrocken und Ziegelsplittern, aber auch wiederholt neuzeitlichen Funden zum Vorschein. Es handelt sich wahrscheinlich um den ehemaligen Oberboden, auf den bei der Überbauung des Berglis im ausgehenden 19. Jh. eine erste Strasse gebaut wurde. Die neuen Funde bestätigen die Berichte über entsprechendes Fundmaterial aus der Zeit der Überbauung des Areals. Die wenigen ins anstehende Sediment eingetieften flachen Gruben und Gräbchen waren nur mit humosem Material verfüllt und sind daher in der Regel nicht datierbar. In zwei der Gruben lagen unter anderem menschliche Knochen. Während die Skelettreste eines Individuums in der einen Grube nicht mehr in Verband waren, vielleicht sogar sekundär in der Grube abgelegt worden waren, lag in der anderen der Oberkörper einer Ost-West-orientierten Bestattung. Ab dem Becken war das Grab beim Anlegen eines älteren Hausanschlusses durchschlagen worden, Unterschenkel und wenige Fussknochen wurden wiederum aus dem angrenzenden Profil geborgen. Die Gräber gehören zum bereits 1891 und 1958 teilweise freigelegten frühmittelalterlichen Gräberfeld, von dem bislang 49 Bestattungen bekannt sind. Da von diesen Untersuchungen nur schematische Pläne vorliegen, bleibt unsicher, ob besonders die möglicherweise sekundär in eine Grube gelegten Menschenknochen bei Altgrabungen bereits einmal gefasst worden waren. Reste von mindestens einem weiteren Individuum fanden sich ohne erkennbare Grabgrube in der humosen Schicht. Einzelne römische Funde, darunter eine Scherbe einer Kragenrandreibschüssel, wurden im Humus bei einer Neugestaltung eines Gartens an der angrenzenden Alemannenstrasse gefunden. In den Profilen eines kleinen Sondiergrabens war aber zu erkennen, dass sich das heutige Grundstück auf einer in Karten des ausgehenden 19. Jh. eingetragenen Kiesgrube befindet. Letztere muss sich somit zeitweise weiter gegen Westen ausgedehnt haben, als auf den bekannten Karten dargestellt, eine These, die bei der Dokumentation der Werkleitungsgräben entlang der Alemannenstrasse bestätigt wurde.

Archäologische Funde: wenige römische Keramik, darunter TS Scherben, neuzeitliche Keramik (glasiert).
Faunistisches Material: einige Tierknochen.
Anthropologisches Material: Skelettreste von etwa 3 Individuen.
Datierung: archäologisch. Römische Zeit (Keramik); Mittelalter (Gräberfeld).
Amt für Archäologie TG.