LK 1067, 607362 / 258456. Höhe 478 m.
Datum der Grabung: 19.-30.8.2013.
Bekannte Fundstelle. Geplante Sondierung (Metalldetektorprospektion). Größe der untersuchten Fläche 35 m².
Depot. Heiligtum? Siedlung?
Bereits seit den 1970er-Jahren ist am südöstlichen Ende des Witterswilerberges ein Wall bekannt, der auf dem auslaufenden Sporn des Berges eine Fläche von rund 6000 m² abgrenzt. Durch Metalldetektorprospektionen ehrenamtlicher Mitarbeiter der Archäologie Baselland wurden 2012 im umgrenzten Bereich insgesamt 54 römische Münzen (viele davon auf engstem Raum) sowie weitere Objekte wie ein Stilus, eine große Eisenpfanne und Ziegelfragmente entdeckt.
2013 wurden der Wall und der Bereich mit der größten Münzenkonzentration untersucht. Dabei zeigte es sich, dass die Münzen in einer Grube von ca. 50 cm Durchmesser verborgen gewesen waren, die im untersten Bereich in den anstehenden Fels eingetieft war. Nördlich davon kamen drei Pfostenlöcher (evtl. auch ein viertes) zum Vorschein, die sich allerdings (noch) nicht eindeutig zu einem Gebäudegrundriss zusammenfügen ließen.
Der Wall von ca. 0.5 m (innen) respektive 1.7 m (außen) Höhe stellte sich als lose Aufschüttung von anstehendem Felsgestein heraus. Bewusste Steinsetzung in Trockenmauertechnik oder Mörtelspuren waren nicht erkennbar. Die Münzen gelangten, wie eine erste Begutachtung durch M. Peter zeigt, bei mindestens zwei, vielleicht aber auch mehr Deponierungsvorgängen in den Boden.
«Die große Zahl der Sesterze und der Antoniniane des Gordian weisen tendenziell in die erste Hälfte und in die Mitte des 3. Jh., die späteren Antoniniane in die 2. Hälfte 3. Jh., und die beiden constantinischen Münzen belegen Aktivitäten in der ersten Hälfte des 4. Jh. Da im Münzumlauf des früheren 4. Jh. weder Sesterze noch gordianische Antoniniane vorkommen und jüngere Antoniniane nur noch als Einzelstücke zirkulieren, schließe ich die Möglichkeit aus, dass alle Münzen erst in constantinischer Zeit oder später in den Boden gelangt sind.»
Eine Belegung des Ortes vor oder nach dem erwähnten Zeitraum ist derzeit nicht nachzuweisen. Die Frage nach der Funktion des umgrenzten Bereiches lässt sich noch nicht abschließend beantworten. Ein Refugium für die Bevölkerung der umliegenden römischen Villen scheint aber aufgrund des nur schwach ausgeprägten und nicht sehr sorgfältig errichteten Walles eher unwahrscheinlich. Eine Deutung als Höhenheiligtum ist plausibler, auch wenn sich die Befundlage im Innern sehr dürftig präsentiert.
Für letztere Hypothese sprechen u.a. die sich abzeichnende Nutzungsdauer sowie der schon erwähnte Stilus. Der Fund eines Leistenziegelfragmentes zeigt zudem, dass mit einem gedeckten Gebäude auf dem Plateau zu rechnen ist.
Archäologische Funde: Münzen, Eisen- und Buntmetallobjekte (darunter ein Stilus, Schuhnägel, eine große Eisenpfanne und evtl. ein Fibelfragment), ein Glasfragment, Baukeramik.
Probenentnahmen: C14, unbearbeitet
Datierung: numismatisch; 1. Hälfte 3.-1. Hälfte 4. Jh.
Archäologie Baselland, A. Fischer
Ettingen BL, Witterswilerberg
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Ettingen
Kanton
BL
Ort
Witterswilerberg
Koordinaten
E 2607362, N 1258456
Höhe
478 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
35 m2
Datum Beginn
19 August 2013
Datum Ende
30 August 2013
Datierungsmethoden
14C
Autor*in
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Publikationsjahr
2014
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung, Kult/religiös (Heiligtum), Hort
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Metall (Münze(n)/Medaillen), Metall (Werkzeug), Glas (architektonisches Element), Keramik (architektonisches Element)
Knochen
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Botanische Funde
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