LK 1244, 554 700/152 300. Höhe 760 m.
Datum der Grabung: 21.6.-30.7.2010.
Bibliografie zur Fundstelle: FHA 11, 2009, 213; JbAS 92, 2009, 321f. (mit älterer Lit.); FHA 12, 2010, 159; JbAS 93, 2010, 270.
Forschungsgrabung (Lehrgrabung). Grösse der Grabung ca. 80 m² Siedlung. Burg.
Mit Studenten der Universitäten Freiburg, Neuenburg und Basel fand die nunmehr siebte Lehrgrabung in Bossonnens statt. Die Kampagne 2010 war für die Studierenden auf vier Wochen begrenzt. Die Untersuchung wurde an drei Stellen nördlich des Donjon fortgesetzt, einerseits entlang der westlichen Umfassungsmauer, andererseits nördlich der Artillerieplattform. Die bereits 2008 und 2009 geöffnete Fläche nördlich der Artillerieplattform, in der die Reste zweier Gebäude zum Vorschein kamen, wurde weiter untersucht. Innerhalb des nördlichen Gebäudes liessen sich nun Befunde aus der Zeit vor dem 14. Jh. dokumentieren. Erhalten haben sich diese Schichten wohl nur deshalb, weil hier der anstehende Fels stark abfällt. Aus der untersten in der Grabung erreichten Schicht stammt eine römische, stark abgenutzte Münze, bei der es sich um einen Sesterz aus der 2. Hälfte des 2. Jh. handelt. Die zwei Schichten darüber, die beide noch unter dem Bauniveau des 14. Jh. liegen, beinhalten zur Hauptsache Abbruchmaterial, das Spuren eines Brandes aufweist. Noch wurde nicht überall der gewachsene Boden erreicht, weshalb auf weitere Anhaltspunkte in der nächsten Kampagne zu hoffen ist. Eine Untersuchung im Bereich der 2009 durchgeführten Sondage bei der westlichen Umfassungsmauer diente zur Abklärung von Ausdehnung und Funktion einer sekundär eingebrachten, 1.1 m breiten Öffnung. Es ist bislang die einzige gefasste Öffnung in der Umfassungsmauer, abgesehen vom Tor im Burgdörfchen, die parallele Gewände aufweist. Auch in diesem Areal wird die Untersuchung im nächsten Jahr fortgesetzt. Mit Hilfe zweier weiterer Sondagen im Bereich zwischen Donjon und der oben beschriebenen Öffnung wurde gezielt nach vermuteten Schartenfenstern in der ersten Umfassungsmauer gesucht. Ein solches Fenster konnte dabei freigelegt und dokumentiert werden. Der Zusammenschluss zwischen der Grabung (Fläche: 2008-2010) und den Sondagen (Bereich Umfassungsmauer) ist für eine spätere Kampagne geplant. Nebst den Grabungs- und Dokumentationsarbeiten wurde das ganze Gebiet der Burganlage in traditioneller Weise topografisch aufgenommen.
Archäologische Funde: Funde aus dem gesamten Spektrum. Viele Eisennägel und Knochen, viel Baukeramik, wenig Ofenkeramik und Glas (Flach- und Hohlglas), eine Münze.
Datierung: archäologisch; bauhistorisch; historisch.
A A F R, Ch. Kündig.
Bossonnens FR, Château
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Bossonnens
Kanton
FR
Ort
Château
Koordinaten
E 2554700, N 1152300
Höhe
760 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
80 m2
Datum Beginn
21 Juni 2010
Datum Ende
30 Juli 2010
Datierungsmethoden
Historisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2011
Epoche
Mittelalter, Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung, Siedlung (Burg/Schloss)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Forschungsgrabung)
Archäologische Funde
Metall (Münze(n)/Medaillen), Keramik (architektonisches Element), Keramik, Glas, Stein, organisches Material
Knochen
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Botanische Funde
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