LK 1089, 648 230/247 320. Höhe 397 m. Datum der Bauuntersuchung: 27.-30.1.2014. Neue Fundstelle. Geplante Bauuntersuchung (Umbau). Ländliches Wohnhaus.
Am Anfang stand ein 7,5 x 6 m großes Steingebäude, das nach Ausweis der Dendrodaten 1595 erbaut wurde. Das Mauerwerk war rund 55 cm stark und aus Sand- und Kalkbruchsteinen errichtet; zum Teil war es mit Backsteinen ausgezwickt. Die einstige Firsthöhe konnte nicht mehr ermittelt werden, da der ursprüngliche Dachstuhl mitsamt den Giebelwänden bei späteren Umbauten abgebrochen worden war. Der originale Fußboden war nur im Dachgeschoss erhalten geblieben: Die Bodenbalken verliefen SW-NE und trugen einen Schiebeboden. Darauf folgte ein Mörtelestrich, auf dem Biberschwanzziegel verlegt waren. Die Traufwände, auf denen der einstige Dachstuhl ruhte, überragten den Dachstuhlboden um 1,50 m. Die Erschließung des Erdgeschosses erfolgte über ein gefastes Stichbogenportal mit Inschrift von 1595. Ins 1. Obergeschoss und ins Dachgeschoss gelangte man über je einen Hocheingang in der südöstlichen Hauswand. Erhalten geblieben ist nur jener im Dachgeschoss; er wies ein gefastes Muschelsandsteingewände auf. Im 1. Obergeschoss wurde das Türgewände ausgebaut, der Durchgang blieb jedoch bestehen. Vermutlich führte einst eine Treppe, eventuell mit Laube versehen, an der Südwand hoch und verband die beiden Hocheingänge miteinander. Zwar ist nur ein einziges originales Fenster erhalten geblieben, es ist jedoch davon auszugehen, dass die Befensterung von Anfang an spärlich war. Vermutlich handelte es sich beim Kernbau um einen gemauerten Speicher, der zu einem nicht mehr existierenden Bauernhaus gehörte. Im ausgehenden 17. Jh. wurde der Speicher zu einem Wohnhaus mit mindestens 3 Wohnungen umgebaut. Mit einem südseitigen Holzannex gewann man mehr Wohnraum. Frühestens zu jenem Zeitpunkt wurden auch die Stockwerke mit je einer Binnenwand in Küche und Wohnzimmer unterteilt. Starke Verrußungen der Wände und Dachbalken weisen auf offene Herde hin. Auf die Mauerhäupter der Traufwände wurden backsteinausgefachte Riegelwände gestellt, die Giebelwände des Kernbaus teilweise abgebrochen und jene der Nordseite durch eine Riegelwand ersetzt. Das neue Sparrendach überspannte sowohl den Kernbau wie auch den Südanbau; an letzterem wurde es mit einer Verbretterung abgeschlossen. Das Balkenwerk des Dachstuhls und des Südanbaus trugen Fälldaten von 1686. Im 18. und 19. Jh. erfolgten einige Renovationen und kleinere Umbauten. Die Wohnräume wurden mit einem Kassettentäfer ausgestattet und mit größeren Fenstern versehen. An der Ostseite erhielt der Bau eine Laube. Durch einen zweistöckigen Annex auf der Nordseite - errichtet frühestens 1706, vermutlich 1766 umgebaut - wurde er zudem um einige Wohnräume vergrößert. Über Ausbrüche in der Nordwestwand des Kernbaus konnte er betreten werden.
Probenentnahmen: Dendrochronologie.
Datierung: Bauinschrift; dendrochronologisch, 1595, Umbauten 1686, 1706 und 1766.
KA AG, C. Gut.
Suhr AG, Bachstrasse 3
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Suhr
Kanton
AG
Ort
Bachstrasse 3
Koordinaten
E 2648230, N 1247320
Höhe
397 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
27 Januar 2014
Datum Ende
30 Januar 2014
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2015
Epoche
(Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Siedlung (Wohngebäude)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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