LK 1108, 2631 587/1233 432. Höhe 492 m.
Datum der Bauuntersuchung: November 2015.
Geplante Bauuntersuchung (Umbau/Renovation).
Siedlung.
Der untersuchten Bohlen-Ständer-Bau von 1572 (Abb. 62) erwies sich in zwei Aspekten als besonders: Erstens waren seine Firstständer von Anfang an abgefangen und erst ab Bundbalkenebene aufgehend. Stabilisiert wurden sie über Fusshölzer, Windverbände und Sperrrafen. Zweite Eigenheit war die Tatsache, dass das ursprüngliche Haus weder über Tenne noch Stall verfügte. Der einzige «Lagerraum» des Gebäudes schien in dem über 2 m breiten regengeschützen Bereich unter der nordwestlichen Traufe bestanden zu haben. Gegenwärtig sieht es danach aus, dass das Gebäude anfänglich kein Bauern-, sondern ein Handwerkerhaus gewesen war. Dieser Frage sollte jedoch noch nachgegangen werden. Die kernbauzeitliche Raumunterteilung wurde im Laufe der Jahrhunderte stark verändert. Zunächst wurde das Haus um einen Hochstud und damit um eine Tenne mit Stall nach Nordosten erweitert (17. oder 18. Jh.). In der 1. H. 18. Jh. wurde wohl von der bis anhin grossen Küche auf der Ostseite eine Stube abgetrennt, die mit einem Ofen von 1739 ausgestattet wurde. Ihre Täfelung deutet zudem darauf hin, dass sie im ausgehenden 19. Jh. erneut modernisiert wurde, sofern die Abtrennung nicht erst zu jenem Zeitpunkt vorgenommen wurde. Unklar ist auch, ob die Baumassnahme auf eine Zweiteilung des Hauses für zwei Parteien hinweist oder auf sich verändernde Wohngewohnheiten. In der 1. H./Mitte 19. Jh., frühestens um 1810 (Dendro), erhielt das Gebäude gegen Südosten einen Anbau. Die Ständerkonstruktion überdeckt einen Arbeitsplatz und könnte in Zweitfunktion stehen, also erst später an jenem Ort aufgerichtet worden sein. Gleichzeitig oder in der 2. H. 19. Jh. wurde unter dem Anbau eine Boutique eingerichtet und der westseitige Wohnteil um eine Kammer erweitert. Seit wann die bestehende Küche auf der Ostseite mit den Gadenkammern als Räucherkammern benutzt wurde, konnte nicht schlüssig beantwortet werden. Womöglich ging diese Entwicklung mit dem Einbau der Stube im 18. Jh. einher. Zudem gibt es einige Hinweise darauf, dass das Obergeschoss des Hauses ursprünglich über eine Laube erschlossen war. Der westseitige Wohnteil wurde im ausgehenden 19. Jh./ frühen 20. Jh. erneuert und bis unter die maximale Traufflucht vergrössert. Dabei ging die originale Westfassade verloren. Deshalb blieben viele Fragen das Gebäude betreffend unbeantwortet, denen erst im Zuge einer Renovation nachgegangen werden kann.
Datierung: dendrochronologisch. 1572-frühes 20. Jh.
KA AG, C. Gut und Th. Frey.
Murgenthal AG, Zofingerstrasse 6
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Murgenthal
Kanton
AG
Ort
Zofingerstrasse 6
Koordinaten
E 2631587, N 1233432
Höhe
492 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
01 November 2015
Datum Ende
30 November 2015
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2016
Epoche
(Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
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