LK 1070, 2659065 / 1259140 (Mittelpunktkoordinate). Höhe 359.00-361.50 m.
Datum der Grabung: Januar-August 2018.
Bibliografie zur Fundstelle:
- Ch. Meyer-Freuler, Das Prätorium und die Basilika von Vindonissa. Veröff. GPV 9, passim. Brugg 1989.
Geplante Notgrabung (Einfamilienhausbau). Größe der Grabung 100 m².
Legionslager
Der Abbruch einer teilweise unterkellerten Liegenschaft an der Dorfstraße 24 von Windisch löste 2018 eine Grabung im Zentrum des Legionslagers Vindonissa aus, die erste seit längerer Zeit. Wo im Jahre 1932 zunächst ein Wohnhaus, 1956 dann ein Werkstattanbau errichtet wurden, hatte in der 2. H. 1. Jh. n. Chr. ein 94 × 29 m messender, dreischiffiger Großbau, die basilica der castra legionis, südlich der Lagerhauptstraße (via principalis) gestanden. Ihr Grundriss wurde durch R. Laur-Belart, R. Fellmann, O. Lüdin und J. Weiss bei Notgrabungen und Sondagen zwischen 1932 und 1980 in seinen wesentlichen Zügen gewonnen und 1989 von Ch. Meyer-Freuler publiziert.
Der archäologisch begleitete Abriss der Liegenschaft sowie die nachfolgende Grabung im Sommer 2018 erbrachten auf einer Fläche von 10x10 m im Osttrakt der Basilika wichtige Aufschlüsse, die so detailliert bislang noch nie dokumentiert worden waren (Abb. 31). Zudem ergaben sich wichtige Beobachtungen zu den hölzernen Vorgängerbauten und einem steinernen, in seinen Außenmaßen weitgehend identischen Nachfolgerbau, der als "Apsidenbau" zu einem vieldiskutierten Forschungsproblem in Vindonissa zählt.
Da die Bereinigungsarbeiten an der umfangreichen Grabungsdokumentation zum Zeitpunkt der Berichtabfassung noch andauern, liegt noch kein neuer Gesamtplan vor. Bereits ist aber klar, dass die publizierten Grundrisse von Basilika und "Apsidenbau" zu modifizieren sind. Bemerkenswert sind v. a. die komplex aus Ziegeln und mehrschichtigen Verputzen aufgebauten attischen Säulenbasen im Südschiff der Basilika, die mit ihrem unteren Säulendurchmesser von eineinhalb römischen Fuß (knapp 45 cm) das Grundmaß (modulus) für den Gesamtentwurf der Basilika liefern. Diese Einheit entspricht dem achten Teil des jeweiligen Interkolumniums der Säulenbasen sowie der lichten Weite von Nord- und Südschiff.
Auffallend, aber aufgrund der antiken Nutzung einleuchtend ist die Fundarmut der steinbauzeitlichen Befunde und Schichten. Baumaterial aus den Steinbauten liegt, abgesehen von drei in situ vorgefundenen Säulenbasen, hauptsächlich aus den Abbruchschichten der "Nachlagerzeit" vor. Ein kleines Inschriftenfragment passt aufgrund von Steinmaterial und Buchstabenform nicht zu bereits 1898 und 1899 unmittelbar nordöstlich gefundenen Bauinschriften aus der Zeit des Tiberius und des Claudius.
Archäologische Funde: Bronze, Eisen, Keramik, Mörtel, Architekturteile, Inschriftfragment.
Faunistisches Material: Knochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Bodenproben, Mörtelproben.
Datierung: Archäologisch. überwiegend 1. Jh. n. Chr.
KA AG, J. Trumm.
Windisch AG, Dorfstrasse, Huber
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Windisch
Kanton
AG
Ort
Dorfstrasse, Huber
Koordinaten
E 2659065, N 1259140
Höhe
359 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
100 m2
Datum Beginn
Januar 2018
Datum Ende
August 2018
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2019
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung (Militärcamp)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Metall (Werkzeug), Keramik, Stein (architektonisches Element)
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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