LK 1195, 2759888 / 1190 691. Höhe 623 m.
Datum der Grabung: 19.-28.4.2021.
Bibliografie zur Fundstelle: Gairhos, S. (2000) Archäologische Untersuchungen zur spätrömischen Zeit in Curia/Chur. JbSGUF 83, 95-147; JbAS 96, 2013, 248-249; 97, 2014, 252; 101, 2018, 204. Pally, B./Walser, Ch. (2021) Chur, Bischöfliches Schloss. Archäologie in Graubünden 4, 205-209. Chur.
Geplante Bauüberwachung (Bischöfliches Schloss, Sickergraben Südgarten). Grösse der Grabung ca. 40 m².
Siedlung.
Anlässlich der Gestaltung des Domschatzmuseums im Bischöflichen Schloss und der damit einhergehenden Errichtung eines Treppenabgangs im Südgarten führte der AD GR zwischen 2017 und 2019 umfassende Rettungsgrabungen und Bauuntersuchungen durch. Dabei wurden Befunde bzw. bauliche Strukturen und Funde vom 20. Jh. bis in die Spätbronzezeit freigelegt, jedoch keine eisenzeitlichen Strukturen oder Objekte. Besonders hervorzuheben ist dabei ein Gebäude mit mindestens fünf Räumen, welches unmittelbar an die östliche Kastellmauer grenzte und mittels C14-Datierung in die Mitte des 3. Jh. n. Chr. datiert werden konnte.
Kurz nach der Eröffnung des im Südtrakt des Bischöflichen Schlosses untergebrachten Domschatzmuseums zeigten sich im Eingangsbereich Feuchtigkeitsschäden. Um den weiteren Eintrag zu unterbinden, wurde entlang der Südmauer maschinell ein 2.7 m breiter und 2.8 m tiefer Graben für eine Sickerleitung ausgehoben.
Im 15 m langen Graben konnten wiederum Mauern unterschiedlichen Alters dokumentiert werden. Die älteste Mauer stammte aus römischer Zeit und gehörte zum eingangs hervorgehobenen Bau, welcher nach einem Brand nachträglich ausgebaut wurde (C14-Datierung Knochenfund, 250-406 n. Chr.). Im Frühmittelalter wurde die Mauer in einen Neubau eingebunden (C14-Datierung, 664-775 n. Chr.). Unter der Südmauer des im 15. Jh. erbauten Südtraktes konnten im Folgenden die Mauern von zwei Bauten gefasst werden. Eine der Mauern wies einen Pietra rasa-Verputz mit Fugenstrich auf. Diese beiden Gebäude datieren nach jetzigem Kenntnisstand ins 13./14. Jh.
Archäologische Funde: Ofenkeramik, Baukeramik, Lavez, Glas, Verputz.
Faunistisches Material: Knochen
Probenentnahmen: Mörtelproben, C14.
Datierung: archäologisch. Römische Epoche; Mittelalter; Neuzeit. - C14. BE-17115.1.1, 1728 ± 25 BP, 250-406 AD, cal. 2 sigma; BE-17116.1.1, 1287 ± 26 BP, 664-775 AD, cal. 2 sigma.
AD GR, B. Pally.
Chur GR, Hof
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Chur
Kanton
GR
Ort
Hof
Koordinaten
E 2759888, N 1190691
Höhe
623 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
40 m2
Datum Beginn
19 April 2021
Datum Ende
28 April 2021
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2022
Epoche
Römisches Reich, Mittelalter, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Keramik (architektonisches Element), Glas
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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