LK 1070, 658 354/256 443 (nördlichster Sondierschnitt). Höhe 382.12 m (OK erhaltene Kanalwange).
LK 1070, 658 452/256 251 (südlichster Sondierschnitt). Höhe 382.07 m (OK erhaltene Kanalwange).
Datum der Grabung: 27.2.-6.3.2014.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGU 20, 1928, 60: 21, 1929, 104; F.B. Maier-Osterwalder/R. Widmer/F. Jacobs, Die sogenannte ältere oder frühere römische Wasserleitung zum römischen Legionslager Vindonissa. Jber. GPV 1990, 43-56.
Geplante Sondagegrabung. Gesamtgröße der neun Sondierschnitte 50 m². Wasserleitung. Planien. An der Gemeindegrenze zwischen Hausen und Lupfig, unmittelbar östlich des Süssbachs, stand bis 2009/10 ein großes Industriewerk, die ehemalige Zementfabrik Hausen, später «Reichhold Chemie». Beim Bau der Produktionsstätte und der zugehörigen Abbaustollen war 1928/29 die nicht mehr wasserführende, sogenannte tote Wasserleitung von Vindonissa angeschnitten und anschließend von Conrad Fels mit mehreren Sondageschnitten lokalisiert und eingemessen worden. Conrad Fels, damals zuständig für die Feldarbeiten und Pläne der Gesellschaft Pro Vindonissa, traf die «tote» Wasserleitung seinerzeit mit intakten Deckplatten, Terrazzoverputz mit Viertelrundstab und mit vollständig zugesetztem Leitungsquerschnitt an. Die Wasserleitung überquerte die Senke des Süssbaches offenbar auf einer Brücke, da in diesem Bereich eine 2 m breite und bis zu 50 cm hoch erhaltene «Untermauerung über dem Boden» beobachtet wurde. Der 1928/29 kartierte Leitungsverlauf wurde 2006 anhand einer unmittelbar nördlich des jetzigen Untersuchungsgebiets durchgeführten Grabung und eines Luftbilds (mit der Wasserleitung als negatives Bewuchsmerkmal) weitgehend bestätigt, wenngleich im Detail noch Fragen offen blieben.
Seit 2013 laufen Bestrebungen, auf der großen Industriebrache des «Reichhold-Areals» neues Gewerbe anzusiedeln. Um Planungssicherheit für die Ausarbeitung der Bauprojekte zu erhalten, legte die Kantonsarchäologie Aargau im Frühjahr 2014 in der Industriebrache und im nördlich angrenzenden Wiesland neun Baggerschnitte an, um Lage und Höhe der römischen Wasserleitung exakt zu ermitteln. Das Bauwerk wurde dabei in allen Sondierschnitten erfasst, Deckplatten waren aber - im Gegensatz zum Befund von 1928/29 - nur noch an einer einzigen Stelle erhalten. Zudem war die antike Leitung an einer Stelle massiv mit Abraum der damaligen Zementfabrik überschüttet bzw. durch den damaligen Stollenbau partiell zerstört.
Die Wasserleitung zeigte sich, wie auf dem Gebiet von Hausen bereits mehrfach angetroffen, mit Terrazzosohle, Terrazzowangen und beidseitigem Viertelrundstab: der eigentliche Kanalquerschnitt war vollständig mit Schwemmlehm verfüllt. Auf dem nunmehr exakt lokalisierten, ca. 220 m langen Leitungsabschnitt liegt das Sohlengefälle knapp unter 4%. Die Leitung beschreibt dabei zunächst eine leichte Biegung nach Südosten, um dann mit deutlich stärkerer Kurve nach Südwesten Richtung «Guggerhübel» umzubiegen (s. Römische Zeit, Lupfig AG). Kontrollschächte wurden bei den Sondagen 2014 ebenso wenig angetroffen wie Zuleitungen, auch andere archäologische Befunde wurden nicht beobachtet. Funde kamen nicht zum Vorschein; auf die Entnahme von Mörtelproben wurde zwecks Schonung der erhaltenen Originalsubstanz verzichtet. Nach Dokumentation und Luftbildaufnahmen wurden die Sondierschnitte wieder verfüllt und ein aktualisierter CAD-Gesamtplan an die künftige Bauherrschaft übermittelt.
Datierung: archäologisch. 1. Jh. n.Chr.; Neuzeit.
KA AG, J. Trumm.
Hausen AG, Reichbold-Areal
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Hausen (AG)
Kanton
AG
Ort
Reichbold-Areal
Koordinaten
E 2658354, N 1256443
Höhe
382 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
50 m2
Datum Beginn
27 Februar 2014
Datum Ende
06 März 2014
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2015
Epoche
Römisches Reich, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Infrastruktur (Wasserversorgung)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
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