LK 1131, 674 625/229 630. Höhe 395 m (Boden Kirche).
Datum der Untersuchung: März-Juni 1997.
Bibliographie zur Fundstelle: H.R. Sennhauser, Frauenthal, in: Zisterzienserbauten in der Schweiz, Bd. 1 Frauenklöster, 129 136 (mit älterer Literatur). Zürich 1990.
Geplante Bauuntersuchung bzw. Notgrabung (Kreuzganginnenhof), durch Renovierung erforderlich. Grösse der Sondierung bzw. Begleitung ca. 340 m² (Kreuzganginnenhof)
Klosterkirche und -trakte.
In Hinblick auf die 900-Jahr-Feierlichkeiten des Ordens der Zisterzienser (1998) wurden verschiedenste Bereiche des Klosterareales und vor allem die Aussenfassaden der Kirche Renovierungsarbeiten unterzogen. Die weitläufigen Klostertrakte konnten allerdings nur teilweise bauanalytisch untersucht werden. Neben der Erhebung verschiedenster baulicher Details (z. B. partiell erhaltene Wandmalereien) konnte immer wieder der mit Nachdruck verfolgte Recycling-Gedanke bei den Um- und Neubauten der früheren Neuzeit konstatiert werden: Teils hat man einzelne ältere Gebäudetrakte zur Gänze übernommen, teils hat man sich in grosser Fülle bei älterem Baumaterial für neues Mauerwerk bedient (z. B. Spolien verschiedenster Fenstergewände, teils mit mehrfach übereinanderliegenden Bemalungsresten).
Insgesamt konnten bereits archäologische Untersuchungen in den 70er-Jahren und ihre Auswertung in Kombination mit anderen Quellen eine recht verlässliche Abfolge verschiedenster Bauphasen belegen. Da nach heutigem Kenntnisstand das Kloster Frauenthal spätestens im Jahr 1244 bestanden hat, gehört es nicht nur zur ältesten Schicht von Frauenzisterzen, sondern ist darüber hinaus die älteste derartige Klosteranlage der Schweiz, die am Gründungsort weiterexistiert.
Im Bereich der östlichen Aussenseite der Klosterkirche konnten nicht nur die Vorstellungen zur Abfolge der Bauphasen wesentlich bestätigt, sondern auch punktuell durch Dendrodaten (z. B. an Holzeinbauten im erst 1616 angefügten Kirchturm) präzisiert werden. Als besonders erfreulich dürfen die noch angetroffenen romanischen Befunde angesehen werden. Der Unterteil der Kirchenostwand besteht in weiten Bereichen aus dem ursprünglichen Mauerwerk. Zudem konnte auf einer Fläche von weit über 100 m² noch der deckende pietra-rasa-Verputz mit Fugenstrich (ohne Farbeinlage) freigelegt werden; ein in dieser Fülle der Erhaltung neben Wagenhausen TG und Steffisburg BE einmaliger Befund.
Im Bereich des Vorzeichens, also an der äusseren Westseite der Kirche, konnte der zuvor nicht bekannte, ursprüngliche Westeingang nachgewiesen werden, der gegenüber dem heutigen seitlich versetzt und wesentlich tiefer angeordnet war.
Probenentnahmen: Holz (Dendrolabor Egger, Boll).
Datierung: dendrochronologisch; archäologisch. Mittelalter/Neuzeit.
KA ZG, R. Rothkegel.
Cham ZG, Kloster Frauenthal
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Cham
Kanton
ZG
Ort
Kloster Frauenthal
Koordinaten
E 2674625, N 1229630
Höhe
395 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
340 m2
Datum Beginn
01 März 1997
Datum Ende
30 Juni 1997
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
1998
Epoche
Mittelalter
Art der Fundstelle
Kult/religiös (religiöses Gebäude), Kult/religiös (Heiligtum), Kult/religiös (Kloster)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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