LK 1032, 702765/281491. Höhe 407 m. Datum der Ausgrabung: Juli-August 1996. Bibliographie zur Fundstelle: JbSGU 10, 1917, 75f.; 29, 1937, 99; W. Drack, Die spätrömische Grenzwehr am Hochrhein. Archäologische Führer der Schweiz 13 (1993) 44, Nr. 52. Geplante Ausgrabung (Forschungsgrabung). Grösse der Ausgrabung 96 m².

Nördlich des Dörfchens Rheinklingen, direkt am Rhein, steht der mit einem künstlichen Ringraben versehenen mottenartige Hügel Burstel. Im Rahmen einer Prüfungsgrabung bestand im Sommer 1996 die Möglichkeit, auf dessen Kuppe eine Sondierung vorzunehmen. Der Fundplatz wurde bereits schon 1917 durch eine Flächen- und Sondiergrabung untersucht, bei der ein rechteckiges Turmfundament ausgegraben wurde. Dies veranlasste die Ausgräber, hier einen römischen Wachturm zu vermuten. Die Funde und Befunde der Grabung 1996 zeigten jedoch ein anderes Bild der römischen Präsenz auf dem Hügel Burstel. Gefunden wurde das bereits 1917 ausgegrabene Turmfundament sowie Spuren von Gebäuden in Form von Pfostenbauten und Schwellenkonstruktionen. Die durch die Grabung 1917 und den Bau eines Bunkers 1938 verursachten Störungen verunmöglichten jedoch eine klare Ansprache der verschiedenen, beobachteten Resten von Strukturen. Eine Kulturschicht enthielt Keramikfragmente (darunter Ofenkacheln) des 11.-13. Jh., Brocken von «Hüttenlehm» und spärliche Metallfunde. Dies deutet auf einen Schwerpunkt der Besiedelung des Fundplatzes während des Hochmittelalters hin. Aus dem Turmfundament wurden sekundär verwendete römische Leistenziegel sowie ein möglicherweise römisches Keramikfragment aus einer Planieschicht geborgen - Hinweise auf römische Okkupation. Gemäss den Erkenntnissen der Grabung muss das Turmfundament neu ins Mittelalter datiert werden. Siehe auch Alt- und Mittelsteinzeit.

Probenentnahme: Holzkohleproben C14, botanische Proben. Datierung: archäologisch. Amt für Archäologie TG.