LK 1131, 681 630/224 465. Höhe 422 m.
Datum der Bauuntersuchung: 23.6.-17.7. und 1.-19.12.2008.
Bibliografie zum Bauwerk: ASA N.F. 3, 1901, 226f.; L. Birchler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug 2. Halbband. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 6, 41-45 und Nachträge 673. Basel 1935; Tugium 1, 1985, 69; 2, 1986, 59; 4, 1988, 24; A. Boschetti-Maradi/T. Hofmann/P. Holzer, Der Ausbau der Zuger Stadtbefestigung unter habsburgischer Herrschaft. Tugium 23, 2007, 105-136 bes. 114f.127f.
Ungeplante Bauuntersuchung (Restaurierung). Siedlung.
Im Jahr 2008 wurden Teile des Zitturms restauriert, insbesondere der Verputz an der Nordwestmauer in der Tordurchfahrt. Zusammen mit den verschiedenen kleineren Untersuchungen seit 1983 am Turm selbst sowie den Untersuchungen im benachbarten Lughaus (Grabenstrasse 4) 1983-1986 ergibt sich für den Zitturm folgende Baugeschichte:
Zunächst befand sich in der Ringmauer ein einfaches Durchlasstor. Ende des 13. Jh. oder um 1300: Bau des Zitturms als vor die Ringmauer vorstehender Schalenturm mit zwei Obergeschossen und seitlichen Strebepfeilern. Das Mauerwerk ist außerordentlich lagig aus eher kleinen angerundeten Steinen gefügt. Im ersten Obergeschoss war wahrscheinlich auf allen drei Seiten je ein Schlitzfenster angebracht, im zweiten Obergeschoss eines in der Frontfassade. Unklar ist, wie die Obergeschosse zugänglich waren. Am wahrscheinlichsten ist ein Zugang von der Wehrplattform der Ringmauer durch die zur Altstadt hin offene Innenseite.
Anbau des 8.2 m breiten und 6 m hohen Lughauses in den Winkel zwischen dem Zitturm und der Ringmauer. Der zweigeschossige Wehrbau wies im Erdgeschoss zwei Schlitzfenster mit giebel förmigem Abschluss auf. Beobachtungen im Haus Kolinplatz 10 nordwestlich des Zitturms weisen darauf hin, dass einst auch an der Nordwestseite des Zitturms ein entsprechender Wehrbau stand. Aufstockung des Lughauses um ein zweites Obergeschoss mit Zinnenabschluss. Es wies zwei Rechteckfenster auf.
Stadtbrand und Neuausbau des Lughauses. Vom Stadtbrand zeugen intensive Brandspuren im Lughaus und in der Tordurchfahrt, wo fast alle Steinhäupter abgeplatzt oder stark verfärbt sind (Abb. 53). Im Lughaus wurde die Reparatur bereits 1992 mit 16 Proben dendrochronologisch ins Jahr 1371 datiert.
Neubau der äußeren Tordurchfahrt mit Spitzbogen. Dazu gehört der Balken über der äußeren Tordurchfahrt mit den Drehpfannen für zwei Torflügel. Ferner wurden die Bretter über den Fensterstürzen in den Obergeschossen und die Decke des zweiten Obergeschosses neu eingebaut. Die dendrochronologische Datierung der zugehörigen Eichenbretter und -balken ergab folgende Endjahre: 1362, 1370, 1391 (alle ohne Splint), 1398 (drei Splintringe) und 1399 (sechs Splintringe; Dendrolabor Egger: Zytturm 01 und -03 bis -06).
Das Holzwerk zuoberst im damaligen Torturm wurde gemäß dendrochronologischer Datierung 1432 erneuert. Vier beprobte Balken datieren in diese Phase, zwei mit Waldkante 1431/32 (Dendrolabor Egger: Zytturm 02 und -09 bis -11).
Am inneren Portalscheitel steht die Jahreszahl 1480. Damals wurde der innere Torbogen erneuert sowie die Südwestfassade gemauert. Bei den «Strebepfeilern» seitlich der inneren Tordurchfahrt handelt es sich eigentlich um die Vermauerungen der Abbruchkante der alten Ringmauer. Deren ursprüngliche Tordurchfahrt wurde möglicherweise erst damals abgebrochen und auf die heutige Abmessung erweitert. Das heißt, dass die altstadtseitige Innenflucht der Strebepfeiler derjenigen der Ringmauer des 13. Jh. entspricht. Gemäß dendrochronologischer Datierung wurde damals auch die Decke über der Tordurchfahrt neu eingebaut. Bereits in diese Phase gehörte eine Treppe in der Tordurchfahrt, die ins Obergeschoss führte. Gemäß Kaspar Suters Chronik erhielt der Zitturm 1480 ein Gefängnis und ein Uhrwerk. Der Turm wurde mit granitischen Bruchsteinen und Plattensandsteinen um zwei Geschosse aufgestockt.
1557 erfuhr der Turm abermals eine Aufstockung und erhielt so seine heutige Höhe und das steile Dach.
Probenentnahmen: für Dendrochronologie.
Datierung: dendrochronologisch; inschriftlich; historisch. Mittelalter; Neuzeit.
KA ZG, A. Boschetti-Maradi, M. Camenzind-Nigg und M. Bolli.
Zug ZG, Kolinplatz 12, Zitturm
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Dettagli della cronacha
Comune
Zug
Cantone
ZG
Località
Kolinplatz 12, Zitturm
Coordinate
E 2681630, N 1224465
Altitudine
422 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
legno / carbone
analisi
dendrocronologia
istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
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Data di inizio
23 giugno 2008
Data di fine
19 dicembre 2008
Metodi di datazione
dendroconologico, historical
autore
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Anno di pubblicazione
2009
Epoca
Medioevo, Epoca moderna, Epoca contemporanea
Tipo di sito
abitato
Tipo di intervenzione
Altro
Mobiliare archeologico
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ossa
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materiale botanico
legno / carbone
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