LK 1131, 686 955/221 510. Höhe 734 m.
Datum der Untersuchung: 8.4.-4.7.2008.
Bibliografie zum Bauwerk: J. Grünenfelder, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug. Neue Ausgabe 1. Das ehemalige äussere Amt. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 93, 338-350. Basel 1999; P. Eggenberger/T. Glauser/T. Hofmann, Mittelalterliche Kirchen und die Entstehung der Pfarreien im Kanton Zug. Kunstgeschichte und Archäologie im Kanton Zug 5, 218-222. Zug 2008.
Ungeplante Untersuchung (Verputzsanierung). Kirche.
1469 und 1480 wurde die Kapelle St. Maria in Unterägeri erstmals erwähnt. 1511 erfolgte eine bischöfliche Altarweihe, vermutlich infolge eines damals vollendeten Neubaus. Nach der Abkurung der Pfarrei Unterägeri 1714 wurde die Kapelle St.Maria 1717-25 mit Ausnahme des Turms durch die genordete Pfarrkirche an der Westseite des Turmes ersetzt. 1977/78 fanden südlich vor dem Turm archäologische Untersuchungen statt, die den Nachweis erbrachten, dass der Vorgängerbau südlich des Turmes lag und geostet war. Der Verputz am Turm wurde 2008 restauriert. Bei dieser Gelegenheit konnte die Kantonsarchäologie das freigelegte Mauerwerk untersuchen.
Die heutige Türe an der Südfassade des Turmes ersetzte eine ältere Sakristeipforte, die vom Altarhaus in den Turm führte. Östlich der alten Türlaibung fanden sich die abgearbeiteten Gewändesteine eines spätgotischen Sakramentshäuschens, das wie üblich an der Nordwand des spätgotischen Altarhauses angeordnet war. Das Bodenniveau im Altarhaus lag 1.45 m tiefer als die Schwelle der heutigen Turmtür. Dies bestätigten zwei heute knapp unter dem Rasenniveau liegende, zugemauerte Fensterchen mit blindem Kielbogen in der Nord- und in der Ostwand des Turmes. Nach dem Neubau der Kirche wurde der Turm 1754 mit einer Vormauerung ummantelt und mit Strebepfeilern versehen. Das Terrain ringsum und im Innern wurde dabei massiv auf das heutige Niveau angehoben.
Der Kirchturm war ursprünglich bis zur Traufe 16.75 m hoch und wies ein Satteldach in Ost-West-Richtung auf. Im obersten der insgesamt sechs Geschosse war der Glockenstuhl eingebaut, wie die vermauerten rundbogigen Schallfenster zeigen. Vier Gerüststangen, die zum Turmmauerwerk gehörten, liessen sich dendrochronologisch datieren. Die Fichten wurden 1474/75 gefällt und vermutlich in sekundärer Verwendung eingemauert. Ein original eingemauerter Balkenstummel im zweiten Obergeschoss wies den letzten Jahrring im Jahr 1479 auf. Die Bauzeit ist also wenig später anzusetzen, wahrscheinlich aber vor 1511. Es stellt sich die Frage, ob die 1511 geweihte Kirche bereits zehn bis zwanzig Jahre vorher fertig gestellt war oder der Turm aus einer älteren Bauphase stammt.
Probenentnahmen: für Dendrochronologie.
Datierung: dendrochronologisch; historisch. Spätmittelalter; Neuzeit.
KA ZG, A. Boschetti-Maradi und H. Remy.
Unterägeri ZG, Kapelle St. Maria
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Dettagli della cronacha
Comune
Unterägeri
Cantone
ZG
Località
Kapelle St. Maria
Coordinate
E 2686955, N 1221510
Altitudine
734 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
legno / carbone
analisi
dendrocronologia
istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
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Data di inizio
08 aprile 2008
Data di fine
04 luglio 2008
Metodi di datazione
dendroconologico, historical
autore
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Anno di pubblicazione
2009
Epoca
Medioevo, Epoca moderna, Epoca contemporanea
Tipo di sito
cultuale/religioso (edificio religioso), cultuale/religioso (santuario)
Tipo di intervenzione
Altro
Mobiliare archeologico
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ossa
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materiale botanico
legno / carbone
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