LK 1075, 746 169/254 640. Höhe 666-670 m.

Datum der Grabung: 27.5.-5.11.2013 (einzelne Tage).

Neue Fundstelle.

Bibliografie zur Fundstelle: E. Poeschel, Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen, Band 2, Kunstdenkmäler der Schweiz 37, 254f. Basel 1957; A. Hardegger/S. Schlatter/T. Schiess, Die Baudenkmäler der Stadt St. Gallen, 325-327. St. Gallen 1922.

Geplante Baubegleitung (Leitungsgräben, Aushub Unterflurbehälter). Grösse der Grabung: 32 Laufmeter Leitungsgräben. Stadt.

Am Marktplatz kam ein isolierter Mauerbefund bzw. Mauerkern aus vermörtelten Sandsteinen zum Vorschein; es dürfte einem der ehemals hier stehenden öffentlichen Gebäude zuzuweisen sein (1556 errichtetes und 1850 abgebrochenes Zeughaus? 1850 erbautes und 1971 abgebrochenes «altes» Stadttheater?).

Beim Aushub für einen neuen Unterflurbehälter im Einfahrtsbereich zur Marktgasse wurden auf kleiner Fläche die Mauerreste der «Metzg» freigelegt und dokumentiert. Eine Schicht mit außerordentlich vielen und zum Teil sehr klein zerhackten Tierknochen weist auf die Funktion des ehemaligen Gebäudes als Schlachthof hin, welches im Jahr 1475 auf dem Rindermarkt erbaut und 1865 abgebrochen wurde. In der Marktgasse ließen sich bei Haus Nr. 5 im Südprofil eines neuen Leitungsgrabens die Reste eines gewölbeartigen Steinbefundes aus bearbeiteten und vermörtelten Sandsteinen nachweisen. Sie dürften von einem alten Brücklein stammen, das früher über einen offenen Wasserkanal führte. Auf dem aus dem Jahr 1596 stammenden Frankplan, einer der ältesten bildlichen Darstellungen der Stadt St. Gallen, sind in der Marktgasse in der südlichen Altstadt mehrere solche Bauten und offene Wasserkanäle abgebildet.

Archäologische Funde: Glas, Buntmetall, Bau- und Gefäßkeramik, Münzen, unbearbeitet.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: verkohltes Material für C14-Datierung, Mörtelproben.
Datierung: archäologisch. Mittelalter; Neuzeit.
KA SG, Th. Stehrenberger und R. Meyer.