LK 1091, 2672 925/1 250 920. Höhe 390 m. Datum der Aushubbegleitung: 5.-12.9.2022. Bibliografie zur Fundstelle: Ebnöther, Ch. (1995) Der römische Gutshof in Dietikon. Monogr. KA Zürich 25, 25-68. Zürich und Egg. Geplante Aushubüberwachung (Fernwärmeleitung). Grösse der dokumentierten Fläche 110 m². Villengebäude.
Das Zentrum von Dietikon, in dessen Perimeter sich die Überreste eines römischen Gutshofs befinden, wird in mehreren Etappen mit Fernwärme erschlossen. Einer dieser Leitungsgräben durchschneidet den Osttrakt (Graben 1 und 3) und den Südtrakt (Graben 2) des Villengebäudes. Während der Bereich von Graben 2, der von der Kirche St. Agatha zur öffentlichen, vom Bahnhofplatz her zugänglichen Tiefgarage verläuft, partiell bereits 1989 einmal untersucht wurde, ist das Areal von Graben 1 und Graben 3 bislang noch vollständig unerforscht. Die Kenntnisse zum Osttrakt beschränkten sich bis zur Untersuchung von 2022 auf einen 2 m breiten und 13 m langen Streifen im nördlichen Bereich der Villa. Der 1995 vorgeschlagene Grundriss konnte durch die Aushubüberwachung grundsätzlich bestätigt werden, er ist jedoch in einzelnen Punkten zu ergänzen. Was den ersten Bau betrifft (Phase PU 1: 2. Viertel 1. Jh. n. Chr.), liessen sich im Graben 1 die beiden Mauerfundamente M1 und M2 von 1989 nicht feststellen. Stattdessen fand sich ein rechtwinklig dazu verlaufendes Fundament (Mauer 5). Es ist zu vermuten, dass die beiden erwähnten Fundamente beim neu entdeckten, Nordwest-Südost verlaufenden Mauerfundament enden. Christa Ebnöther postulierte 1995, dass sich der erste Bau nicht unter, sondern neben dem späteren Steinbau befunden hatte (Ebnöther 1995, 27). Dies konnte bestätigt werden (Abb. 37). Wenn sich die südwestliche Begrenzung des ersten Baus durch Mauer 5 bewahrheiten sollte, wäre das erste Gebäude eher im Nordosten als im Osten des späteren Steinbaus zu suchen. Beim um die Mitte des 1. Jh. n. Chr. errichteten Steinbau (Phase PU 1.1) konnte 2022 die Fortsetzung der Mauern M6, M4b und M3b von 1989 festgestellt werden. Zwei schmalere, Südwest-Nordost verlaufende Mauern waren hingegen bislang nicht bekannt. Weil die beiden Mauern keine gemeinsame Flucht zeigen, muss zwischen den beiden eine Nordwest-Südost verlaufende Quermauer postuliert werden. Der Ansatz dieser Mauer liess sich vermutlich im Südwestprofil von Graben 1 beobachten. Weil auch Mauer 21 von 1989 und Mauer 25 von 2022 nicht in einer Flucht liegen, ist dazwischen eine weitere Trennmauer zu ergänzen. Neben diesen Anpassungen bei der Inneneinteilung bedingt das Auffinden der Nordwest-Südost verlaufenden Mauer 9 auch eine gewisse Anpassung des Aussenbilds. Die Mauer 9 stösst an die bis anhin als Aussenmauer des Osttrakts gedeutete Mauer 6 von 1989 an, muss also später eingefügt worden sein. Mauer 9 lässt sich auf einer Länge von 6 m fassen, bevor sie in der Grabenwandung verschwindet. Mit der neu gefassten Mauer 9 ist im Südosten der Villa ein Anbau nachweisbar. Weil das Gebäude klar nach Nordwesten auf den Garten hin ausgerichtet ist, gehört der Osttrakt dementsprechend zum rückwärtigen Teil der Villa. Es ist dennoch durchaus möglich, dass hier der Zugang zur Villa lag, beispielsweise von einer vorbeiführenden Strasse her. Ob die neu entdeckte Mauer 9 zu einem vorgelagerten Eingangstrakt gehört, müssen zukünftige Forschungen zeigen. Alle in Graben 1 beobachteten Mauern sind frei aufgemauert. Die zwischen den Mauern liegenden Areale wurden mit massiven Planien in unterschiedlichen Ausprägungen aufgekoffert. Durch diese bereits 1989 beobachtete Massnahme wurde das Bodenniveau im Steinbau um 1.5 m erhöht, sodass der U-förmige Villentrakt ca. 1 m höher lag als der Garten. Die über den erwähnten Auffüllungen zu postulierenden Böden des Steinbaus konnten in den Gräben 1 und 3 nirgends festgestellt werden. Die bis zu 1 m dicken humosen Deckschichten bzw. die modernen Störungen reichen überall tiefer. Es ist anzunehmen, dass die Bodenniveaus des Steinbaus im gesamten, bisher noch nicht ausgegrabenen Osttrakt des Villengebäudes nicht erhalten sind. Die Mauern dürften wie die dazugehörigen Aufkofferungen mindestens 1 m hoch erhalten sein. Die erwähnten Planien waren äusserst fundarm.
Archäologische Funde: Keramik, Ziegel, Münze, Eisen, Blei, Mörtel (teilweise bemalt). Faunistisches Material: Knochen. Probenentnahmen: Holzkohle. Datierung: archäologisch. Römische Zeit; Neuzeit. K A Z H, D. Käch.
Dietikon ZH, Babnhofstrasse, Babnhofplatz, Kirchplatz
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Dettagli della cronacha
Comune
Dietikon
Cantone
ZH
Località
Babnhofstrasse, Babnhofplatz, Kirchplatz
Coordinate
E 2672925, N 1250920
Altitudine
390 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
legno / carbone
analisi
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istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
110 m2
Data di inizio
05 settembre 2022
Data di fine
12 settembre 2022
Metodi di datazione
archeologico
autore
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Anno di pubblicazione
2023
Epoca
Impero romano, Epoca moderna, Epoca contemporanea
Tipo di sito
abitato (città), abitato (costruzione isolata)
Tipo di intervenzione
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Mobiliare archeologico
ceramica, ceramica (elemento architettonico (prelevato)), metallo (monete), metallo (strumento), litico (elemento architettonico (prelevato))
ossa
ossa d'animali disperse
materiale botanico
legno / carbone
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