Das kantonale Hochbauamt hat den Vorplatz des Regierungsgebäudes in der Altstadt Schaffhausen umgestaltet und mit einer neuen Pflästerung sowie einer Treppe versehen. Zusätzlich wurden Leitungen verlegt.  

Der kleine Platz, um den sich heute Bauten der Verwaltung gruppieren, entstand im späten 16 Jh. durch den Abbruch von Gebäuden, Geländeanpassungen und die Verlegung einer Gasse. Dieser neue Strassenzug, nach dem Zunfthaus der Bäcker als «Beckenstube» benannt, bildete fortan eine Verbindungsachse zwischen dem grossen Platz Herrenacker und dem Münster des Klosters zu Allerheiligen. 

Während der Bauarbeiten zeigten sich die frühneuzeitlichen Terrainveränderungen in einem Leitungsgraben, der quer über den Platz führte: Mit grossflächigen Aufschüttungen war damals ein rampenartiger Zugang zum heutigen Regierungsgebäude, einem ehemaligen Zeughaus und einer Kaserne, geschaffen worden. Einzig gegen die Beckenstube hin deckte der Bagger ältere Bebauungsstrukturen auf. Dabei handelte es sich zum einen um Mauerzüge eines der im späten 16. Jh. abgebrochenen Gebäude. In zwei kleinen Flächen zwischen bestehenden Leitungen hatten sich zudem ausschnitthaft fundführende Schichten und zwei Kellergruben erhalten (Abb. 1). Die Erdkeller waren verfüllt mit grossen Mengen an Hohlziegeln, verziegeltem Wand- und Ofenlehm, zahlreichen hitzeversehrten Ofenkacheln und etwas Geschirrkeramik.  Speziell hervorzuheben ist ein Fragment eines Ofenaufsatzes mit einem Gesicht, das ebenfalls starke Brandspuren aufweist (Abb. 2). Die Ofenbestandteile datieren in die zweite Hälfte des 14. Jh., die Geschirrkeramik etwas jünger. Das Brandereignis, bei dem offenbar mehrere Häuser zerstört wurden, fand vermutlich in der ersten Hälfte des 15. Jh. statt.

Die über dem Brandschutt liegenden, jüngeren Schichten enthielten Abfälle der Paternosterproduktion (Abb. 3). Die aus Rinderknochen gedrechselten Paternosterringe für Gebetsketten wurden üblicherweise in Werkstätten im Umfeld von Klöstern hergestellt. Die östliche Begrenzungsmauer des nun aufgefrischten Regierungsvorplatzes war denn auch ursprünglich die Umfassungsmauer des Klosters Allerheiligen.