LK 1091, 672 835/251 135. Höhe 389 m.
Datum der Grabung: 21.6.2004-Dezember 2004 (1. Etappe).
Bibliografie zur Fundstelle: Ch. Ebnöther, Der römische Gutshof in Dietikon. Monogr. Kantonsarchäologie Zürich 25. Zürich/Egg 1995; JbSGUF 84, 2001, 234.
Geplante Notgrabung (Neubau Bezirksgebäude). Grösse der Grabung 2004 ca. 500 m². Römischer Gutshof.
Hofmauer und Nebengebäude. Im Zuge des Neubaus des Bezirksgebäudes werden drei Parzellen überbaut. Die Grabungsetappe 2004 umfasst das Grundstück der Liegenschaft Neumattstrasse 15. Zu Beginn der Untersuchung wurde der Rest des 1986 weitgehend freigelegten Gebäudes F untersucht. Die damals festgestellte Bauabfolge ist nun im Wesentlichen bestätigt. Südwestlich des Gebäudes wurde auf einem kurzen Stück die Fortsetzung des römischen Wegkoffers gefasst, bis er durch eine Schwemmrinne aus nachantiker Zeit unterbrochen wird. Nordwestlich von Gebäude F und entlang des unmittelbar anschliessenden Bereichs der Hofmauer fanden sich die Bestattungen von fünf Kleinkindern, die um den Zeitpunkt der Geburt verstorben waren. Die Bestattungen überlagerten sich teilweise. Am nordwestlichen Rand der Parzelle wurde die Ostmauer des nächsten Nebengebäudes aufgedeckt - das Gebäude befindet sich genau dort, wo es bisher vermutet wurde. Zwischen dem neu aufgedeckten Bau und dem Gebäude F fasste man einen Holzbau, welcher mit Ziegeln gedeckt war, wie der Ziegelversturz zeigt. Sein genaues Aussehen ist noch nicht geklärt. Unter den Dachziegeln fand sich eine aus Suspensura-Platten gebaute Feuerstelle, unmittelbar daneben eine Konzentration von Eisenobjekten, vorwiegend Nägeln. Es scheint sich dabei um eine Art Metalldepot zu handeln. Man ist geneigt, hier eine Schmiede zu vermuten, doch sprechen das weitgehende Fehlen von Hammerschlag und Schmiedeschlacken gegen diese These. In der Umgebung der Feuerstelle wurden weitere Eisen- und Bronzegegenstände gefunden, darunter als interessantester Einzelfund einige Haarlocken einer grossplastischen Bronzefigur (Löwenmähne? Mensch?).
Südwestlich des erwähnten Holzbaus liegt ein mehrfach erneuerter Kiesplatz, der sich zu einem Weg verschmälert. Besonders auffällig ist eine teilweise bis zu 40 cm dicke Schicht, welche den Grossteil der untersuchten Parzelle bedeckt. Sie liegt über den ältesten römischen Befunden und besteht aus feinsandigem Silt mit Ziegelbrocken und -splittern sowie Mörtelpartikeln im Bereich der Hofmauer. Der Feldbesuch durch Ph. Rentzel vom IPNA der Universität Basel ergab, dass es sich dabei eher um eine Planie denn um ein natürliches fluviales Sediment handelt. Man versah offenbar das Innere des Gutshofs hier grossräumig mit einer Planie, um ein ausgeglichenes Bodenniveau zu erhalten. Ob die Planie auch ausserhalb der Hofmauer eingebracht wurde, wird noch zu klären sein.
Das Gelände scheint im Frühmittelalter genutzt worden zu sein, wie die Funde zeigen. Ein zugehöriges Gebäude wurde allerdings bisher noch nicht identifiziert.
Archäologische Kleinfunde: Keramik, Metall, Münzen, Glas, Spielsteine, Schminkpalette, Ziegel mit DSP-Stempel.
Anthropologisches Material: Neonaten. Bearbeitung E. Langenegger, Anthropologisches Institut der Universität Zürich.
Probenentnahme: Geologische Probe (unbearbeitet). Verkohlte Holzproben für Holzartenbestimmung (unbearbeitet)
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh.; Frühmittelalter.
KA ZH, D. Käch und R. Gamper.
Dietikon ZH , Neumattstrasse 11, 13, 15
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Détail de la chronique
Commune
Dietikon
Canton
ZH
Lieu-dit
Neumattstrasse 11, 13, 15
Coordonnées
E 2672835, N 1251135
Altitude
389 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
500 m2
Date de début
21 juin 2004
Date de fin
31 décembre 2004
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2005
Époques
Empire romain, Moyen Âge
Type de site
habitat (ferme/établissement rural)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, métal, métal (monnaies/médailles), verre, pierre, matériel organique, céramique (élément architectural (prélevé))
Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois
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