LK 1111, 686 960/236 020. Höhe 408 m
Datum der Grabung: 21.-27.1.2005
Bibliographie zur Fundstelle: Ch. Achour-Uster/U. Eberli/R. Ebersbach et al., Die Seeufersiedlungen in Horgen. Die neolithischen und bronzezeitlichen Fundstellen Dampfschiffsteg und Scheller. Monogr. Kantonsarchäologie Zürich 36. Zürich/Egg 2002.
Geplante Notgrabung (Erweiterung Bootshafen). Grösse der Grabung ca. 900 m².
Siedlung.

Im Zusammenhang mit einem Erweiterungsbau der Jachtwerft Faul überwachte die Kantonsarchäologie den Bau eines Wasserkellers auf Parzelle Kat. 6852. Erwartungsgemäß fanden sich nur die südlichsten Ausläufer der nördlich daran anschließenden Schichten der spätneolithischen Station Horgen-Scheller. Von den weiter westlich liegenden bronzezeitlichen Siedlungen im vorgelagerten Flachwasserbereich stießen wir auf keine Spuren.
Auf die mächtige moderne Aufschüttung folgte eine torfige Verlandungszone, die von einer Seekreideschicht unterlagert wurde, worin prähistorische und neuzeitliche Pfahlspitzen steckten. Darunter folgte lehmiges Material. Die in der Seekreideschicht steckenden prähistorischen Pfähle (vorwiegend Hasel, Esche und Weide) deuten annähernd den Verlauf einer oder mehrerer Palisaden an, die den spätneolithischen Siedlungsbereich gegen Süden begrenzten. Wegen der geringen Zahl der Jahrringe ließ sich keines der geborgenen Hölzer dendrodatieren. Zu den Pfahlstellungen gehörende, in situ liegende Kulturschichtreste konnten nirgendwo nachgewiesen werden. Mehrere kaum erkennbare, in die Seekreideschicht zwischengeschaltete Lagen mit eingeschwemmtem, organischem Material und Holzkohlepartikeln dürften wohl im Zusammenhang mit den benachbarten prähistorischen Siedlungsresten zu sehen sein.

Probenentnahmen: Pfahlproben für Holzartenbestimmung. Datierung: archäologisch.
KA ZH, K. Altorfer.