LK 1091, 2682845/1246090. Höhe 407 m.
Datum der Grabung: 2.4.-7.5.2019.
Bibliografie zur Fundstelle: M. Graf, Zwei datierte Fundkomplexe der schnurkeramischen Seeufersiedlung Zürich-Mythenschloss. ZAK 44, 1987, 153-160; JbAS 95, 2012, 166 f.
Geplante Notgrabung. Größe der Grabung 28 m².
Siedlung.

Die Einrichtung neuer Seewasserleitungsanschlüsse der Swiss Re hatte in der Sternenstrasse und am Mythenquai eine Notgrabung zur Folge. Die beiden Felder mit einer Fläche von insgesamt 28 m² liegen direkt an der Südostecke der Ausgrabungen Mythenschloss (Ereignisse KA ZH 1983.003 und 2011.089). Die angetroffenen Schichten wiesen starke Störungen durch Larssen auf, die in den vergangenen Jahrzehnten eingerammt und teilweise wieder gezogen worden waren. Die Störungen haben die Schichten bis zu 40 cm versetzt. Im Wesentlichen wurden die aus den früheren Ausgrabungen bekannten Schichten dokumentiert: Von oben nach unten eine stark reduzierte Schicht der späten Schnurkeramik, eine Schicht der frühen Schnurkeramik mit guter organischer Erhaltung sowie eine 3-5 cm dünne Schicht aus dem Horgen. Ein Profil gab zudem Aufschluss über die Auffüllschichten des 19. Jh., die ebenfalls umgelagerte spätbronzezeitliche Keramik sowie eine Sedimentschicht mit wenigen Funden der Spätbronzezeit enthielten. Aufgrund des Pfahlfelds der Grabung Mythenschloss (1983.003) ist davon auszugehen, dass in der Sternenstrasse für die frühe Schnurkeramik ein Siedlungsbereich gefasst wurde, der sich zwischen zwei Zäunen und damit vermutlich am Siedlungsrand befand. Drei hügelförmige Lehmstellen in der Horgener Schicht bilden mit zwei Lehmstellen der Ausgrabung von 1983 eine Reihe. Bei der Erneuerung einer Personenunterführung 15 m westlich des Feldes in der Sternenstrasse wurden in drei weiteren Stichprofilen die natürlichen Sedimente dokumentiert. Darin waren abgesehen von etwas Holzkohle keine anthropogenen Spuren fassbar. Alle im Aufschluss Sternenstrasse angetroffenen Siedlungsschichten keilen also vorher landwärts aus.

Archäologische Funde: Keramik, Steinartefakte, Knochen- und Hirschgeweihartefakte.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Probenentnahmen: Holz (Dendrochronologie), Holzkohle (C14), Sedimentproben, Profilkolonnen.
Datierung: archäologisch. Horgen; Schnurkeramik; Spätbronzezeit.
KA ZH, Ch. Harb.