LK 1071, 671 800/257 450. Höhe 462 m.
Datum der Grabung: 17.9.-1.10.1999.
Bibliographie zur Fundstelle: I. Bauer et al., Bronzezeitliche Landsiedlungen und Gräber. Berichte der Zürcher Denkmalpflege. Archäologische Monographien 11, 1992, 58ff.
Geplante Notgrabung (Quartiererschliessung und Neubau). Grösse der Grabung ca. 43 m².
Siedlung.

Im steil ansteigenden Gelände nördlich von Otelfingen wurden im Zuge einer Quartiererschliessung und anschliessender Überbauung Profile aufgenommen und eine kleine Fläche untersucht. Die Grabungsfläche schloss unmittelbar an einen Kanalaushub an, der bereits einige Wochen zuvor angelegt worden war. Damals hatte sich in diesem Profilabschnitt eine muldenförmige Vertiefung abgezeichnet, die von einer Fundschicht überdeckt wurde.
Die Mulde war mit sehr unterschiedlichem Material verfüllt: Hauptbestandteile waren verbrannte und verziegelte Lehmfragmente von unterschiedlicher Form und Art. Gleichzeitig fanden sich auch wenige gut erhaltene Scherben und einzelne Silexartefakte. Dazwischen war die Mulde mit einem feinen siltigen Sediment verfüllt, das viel Holzkohle enthielt.
Die Mulde diente vermutlich als Abfallgrube für Scherben und verziegelte Tonfragmente. Einige unter letzteren waren nach Ausweis ihrer Form und ihrer Oberfläche Teile einer Ofenkonstruktion, andere sind als Hüttenlehm zu interpretieren. Dementsprechend handelt es sich nicht um normalen Siedlungsabfall, sondern eher um Zeugnisse von Werktätigkeit. Überdeckt wurde die Mulde von einer Fundschicht, die bereits nach wenigen Metern bergwärts auskeilte. Talwärts wurde sie mächtiger und die Fundmenge nahm ebenfalls zu.
Die Topographie und die Befundumstände lassen den Schluss zu, dass die Grabungsfläche an der Siedlungsgrenze liegt. Die bereits früher freigelegten bronzezeitlichen Siedlungen und Werkgruben liegen alle weiter talwärts.

Probenentnahmen: gebrannte Tonartefakte und Holzkohlefragmente.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit, um 1000 v.Chr.
K A Z H, U. Eberli und B. von Aesch.