LK 1070, 671 615/257 060. Höhe 436 m.
Datum der Grabungsetappe: 23.11.2004-6.5.2005.
Bekannte Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: Otelfingen Schmittengasse 18-20, JbSGUF 2003, 422; A. Güller, Ortsgeschichte Otelfingen. Otelfingen 1991; I. Bauer, Grabungen und Funde von Otelfingen. In: I. Bauer/D. Fort-Linksfeiler/B. Ruckstuhl et al., Bronzezeitliche Landsiedlungen und Gräber, Ber.ZD Arch. Monogr. 11, 58-82. Zürich 1992.
Geplante Notgrabung (Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage). Grösse der Grabung 690 m².
Siedlung.

Die Überbauung einer Wiese am südlichen Dorfrand von Otelfingen machte vorgängige Sondierungen notwendig, insbesondere da unweit der Neubaustelle auf der östlichen Bachseite 2003 Reste einer Siedlung aus dem Früh- und Hochmittelalter sowie eine neolithische Grube zum Vorschein gekommen waren. Tatsächlich zeigten sich dichte Befunde in den Sondierflächen. Bei der anschliessenden Flächengrabung konnten mehr als 15 Grubenhäuser, ein wohl mehrschiffiger Pfostenbau, grössere Werkmulden, gekieste Flächen und viele Gruben und Pfostenlöcher untersucht werden. Interessant sind Überreste von Schmiedetätigkeiten (Reste von Essen, Hammerschlag, grosser Schleifstein aus Sandstein, Kalottenschlacke) und möglicherweise der Eisenproduktion (viele Schlacken mit Fliessstruktur). Es könnte sich dabei um die Verarbeitung von lokal anstehendem Bohnerz gehandelt haben. Ausserdem lassen sich stehende Webstühle und Webgewichte nachweisen. Im oberen Bereich einer Grube kam eine Spurpfanne in Form eines doppelt gelochten Kiesels zum Vorschein. Inwiefern dies einen Hinweis auf die lokale Produktion von scheibengedrehter Keramik liefert, ist unklar, da es sich um ein römisches Artefakt handeln könnte, das sekundär in die Siedlung gelangte. Das Fundspektrum in den Grubenhäusern und Pfostenlöchern umfasst bronzezeitliche, römische und oft sehr grob gemagerte frühmittelalterliche Keramik, mindestens eine Scherbe gelbtoniger Drehscheibenware, drei kleine Glasperlen, Webgewichte, Schlacken, Baukeramik, Silices, Knochen und einige Metallgegenstände. Die Ausdehnung der entlang dem Dorfbach angelegten Siedlung konnte noch nicht bestimmt werden. Wie dieser Siedlungsteil zeitlich zum laut C14-Daten ebenfalls frühmittelalterlichen Siedlungsteil auf der anderen Dorfbachseite steht, wird noch abgeklärt.

Probenentnahme: Schlacke, C14-Proben (in Bearbeitung).
Datierung: archäologisch. Befunde: bis jetzt Frühmittelalter. - Funde: Bronzezeit; Römische Zeit; Frühmittelalter. K A Z H, L. Frascoli.