LK 1131, 681 650/224 560. Höhe 420 m.
Datum der Grabung: 7.6.-16.7.2004.
Bibliografie zur Fundstelle (Auswahl): Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug. Bd. 2, Zug-Stadt, 35-62.443-450. Basel 1935; Tugium 2, 1986, 73-75.
Geplante Rettungsgrabung (Strassen- und Werkleitungssanierung). Strassenfläche etwa 2100 m².
Siedlung. Stadtbefestigung.

Im Rahmen der Sanierung der Neugasse - insbesondere im Bereich neuer Leitungsgräben - konnten einige Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung Zugs untersucht werden. Die wichtigsten Befunde in chronologischer Folge:
I. Beim Fundament des Zytturms zeigte sich, dass der Turm in einem wenig tiefen Stadtgraben erbaut wurde. Er war das Tor zur «Altstadt» und wurde vermutlich im 13. Jh. vor ein einfaches Durchlasstor in der Stadtmauer gesetzt.
II. Im Abstand von etwa 24 m wurde um die ältere Ringmauer der «Altstadt» eine zweite Mauer (mit einem äusseren Stadtgraben) gebaut. Diese Wehrmauer ist aufgrund typologischer und historischer Erwägungen und des Mauercharakters ins 14. Jh. zu datieren. Die Wehrmauer wies innen einen 4 m breiten Rondengang auf, der mit einer Stützmauer gegen den älteren, inneren Stadtgraben begleitet war. Es machte den Anschein, dass Wehr- und Stützmauer gleich alt waren. Vielleicht wurde beim Bau dieser Mauern der innere Stadtgraben tiefer abgegraben. Über den inneren Stadtgraben führte eine steinerne Brücke zum Zytturm.
III. Am Nordende der Neugasse konnten beachtliche Fundamentreste des 1873 abgerissenen Baarertores freigelegt werden. Der Torturm mass 8.38 m im Grundriss. Er wurde gleichzeitig mit der äussersten Stadtmauer erbaut. Die Befestigung war von einem 15 m breiten und 3 m tiefen Stadtgraben mit Grabengegenmauer begleitet. Im Bereich der Neugasse selbst fand sich nahezu überall der gleiche Aufbau des gewachsenen Bodens mit alter Garten- oder Ackererde, in welche die um 1480 bis 1500 datierten Wohnbauten an der Neugasse einschnitten. Das Baarertor - ursprünglich Neutor genannt - wurde laut historischer Nachrichten 1478 von Baumeister Hans Felder erbaut. Das Tor und die Anlage der Neugasse stellten also eine planmässige, grosszügige Überbauung eines bis dahin unbebauten Geländes dar.

Probeentnahmen: Mörtelproben.
Datierung: archäologisch; historisch. 13.-15. Jh.
KA Zug, A. Boschetti-Maradi, P. Holzer und P. Moser.