LK 1207. Höhe 555 m.
Datum der Tauchuntersuchungen: 27.4.-2.5.2015 und 2.2.-2.3.2016.
Neue Fundstelle. Bibliografie zur Fundstelle: L. Schärer/M. Ramstein, Pfahlbauer am Thunersee. as. 40, 2017, 1 (in Vorbereitung); H. Schwab/Ch. Strahm/M. Franz et al., Ur- und Frühgeschichte der Gemeinde Thun. Beiträge zur Thuner Geschichte 1. Thun 1964.
Bestandesaufnahme. Grösse der Siedlungsfläche mindestens 10000 m². Siedlung.
Seeufersiedlungen am Thunersee wurden erstmals ein Thema, als 1897 in einer Lehmgrube bei Scherzligen Pfähle «von Pfahlbauten» entdeckt wurden. 1924 wurden in einer Baugrube an der Marktgasse in Thun Teile einer cortaillodzeitlichen Siedlung untersucht. Danach blieb es still um die Thunersee-Pfahlbauer, bis 2014 ein Sporttaucher dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern (ADB) Bronzeobjekte überbrachte, die er im unteren Thunerseebecken aufgesammelt hatte. Dies führte im Frühling 2015 und 2016 zu Einsätzen der Tauchequipe des ADB im Rahmen der Bestandesaufnahme der Ufersiedlungen an den Berner Seen. Deren Ziel war die Kartierung der Fundstelle am Seegrund. Über 200 Pfähle wurden eingemessen. Kernbohrungen erbrachten den Beweis, dass in Teilen des Areals noch Reste von Siedlungsschichten vorhanden sind. Erste dendrochronologische Analysen und Oberflächenfunde erlauben eine Datierung in die Spätbronzezeit, provisorisch lassen sich zwei Siedlungsphasen annehmen.
Bei den beobachteten Hölzern handelt es sich bei rund 75% um Eichenpfähle, die bereits bis in den umlaufend mit dem Beil bearbeiteten Spitzenbereich hinunter erodiert sind. In grossen Teilen der Fläche sind die Befunde durch lockeres Sediment abgedeckt. Einzig im Bereich der Schifffahrtsrinne der BLS vor der Lachenwerft fehlt diese Überdeckung. Hier sind eine Palisade und Teile von Hausgrundrissen zu erkennen. Sie dürften zur älteren Phase gehören, die in die Mitte 11. Jh. v.Chr. fällt. Daten aus einer etwas nördlicher liegenden Pfahlgruppe weisen ins mittlere 10. Jh. Beide Siedlungsphasen lassen sich auch im vorerst spärlichen Fundmaterial fassen.
Am Seegrund im Fundstellenbereich findet sich ein buntes Sammelsurium von Objekten, vom neolithischen Steinbeil bis zur modernen Bierflasche (Abb. 16). Die meisten der Stücke, selbst die jüngsten, sind fast bis zur Unkenntlichkeit von einer dicken Kalksinterschicht überzogen. Zusammen mit den bodeneben erodierten Pfählen legt dies die Vermutung nahe, dass hier im Moment keine grossen Seegrundveränderungen stattfinden. Die grosse Wassertiefe an der Fundstelle bedeutet einen wirksamen Schutz gegen die Erosion durch Wellengang.
Zusammen mit der neu entdeckten, etwas älteren spätbronzezeitlichen Fundstelle Im Schoren geben die Funde von der Schadau einen ersten Einblick in die spätbronzezeitliche Besiedlung am unteren Becken des Thunersees.
Archäologische Funde: Keramik, Bronze.
Probenentnahmen: Holz für Dendrochronologie, Kernbohrungen zur Kontrolle der Schichterhaltung.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit. - dendrochronologisch. Schlagphasen um 1050 und 950 v.Chr.
ADB, M. Ramstein.
Thun BE, Schadau
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Détail de la chronique
Commune
Thun
Canton
BE
Lieu-dit
Schadau
Coordonnées
E 2615176, N 1177259
Altitude
555 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
bois/charbon de bois, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
dendrochronologie
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
10000 m2
Date de début
27 avril 2015
Date de fin
22 mars 2016
Méthode de datation
dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2017
Époques
Âge du Bronze
Type de site
habitat
Type d'intervention
--
Mobilier archéologique
métal, céramique
Os
--
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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