LK 1110, 2658005 / 1242233. Höhe 476.50 m.
Datum der Grabung: 8.4.-3.7.2015.
Neue Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Erschliessung). Größe der Grabung 68 Laufmeter.
Siedlung. Gräber.

Durch die Prospektion der Erschliessung Bündtlistrasse für ein Neubaugebiet im Nordosten Seengens am Hallwilersee wurde eine bisher unbekannte spätbronzezeitliche Siedlungsstelle entdeckt. Sie befindet sich in einer für jene Zeit typischen Hangfusslage, flankiert von zwei Bächen und mit einer am Hang sprudelnden Quelle. Von der prähistorischen Siedlung ist eine bis zu 40 cm mächtige Kulturschicht erhalten, die sich auf einem mit Quelltuff vermischten Rodungshorizont gebildet hatte. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von mindestens 7000 m², eine intensive Nutzung weisen jedoch nur ca. 2000 m² auf. Hier wurden zwei Urnen freigelegt, eine Feuergrube sowie ein quer zum Hang verlaufender Graben. Somit dürfte der Rand der Siedlung erfasst worden sein, dessen Hauptteil sich wohl weiter nach Osten, unter einer noch bestehenden Obstplantage erstreckt. Bei den Urnen handelt es sich um ein grossformatiges, grobkeramisches Gefäß mit randständigem Tupfenleistendekor und um einen grossformatigen Krug mit flauer Profilierung. Beide wurden durch die Erschliessungsgräben beschädigt und en bloc geborgen. In den Gefäßen bzw. außerhalb der Gefäße lagen vereinzelte Fragmente von ritzverzierten, feinkeramischen Schalen. Es wurde kein Leichenbrand festgestellt. In jedem Gefäß befand sich jedoch ein Tierknochenfragment und in einem der beiden ein gespaltenes, stark geglättetes, lokales Geröll. Die Keramikgefäße sind typologisch in die Spätbronzezeit, wahrscheinlich in die Stufe HaA2/B1 zu setzen. Die Landsiedlung an der Bündtlistrasse dürfte parallel zu der 1,2 km weiter entfernten Ufersiedlung Seengen-Riesi bestanden haben.

Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Silex.
Faunistisches Material: Tierknochenfragmente. Noch nicht bestimmt.
Datierung: archäologisch. HaA2/B1.
KA AG, L. Galioto und Ch. Maise.