(KA1999.01/.02/.03/.05/.06/.12) LK 1068, 621 250/265 400. Höhe 269 m.
Datum der Grabungen: 6.4.-13.8. und 30.8.1999.
Bibliographie zur Fundstelle: L. Grolimund, JbAK 18, 1997, 104ff.; U. Müller, JbAK 20, 1999, 115f.; R. Glauser, JbAK 20, 1999, 132f.; Th. Frey, JbAK 20, 1999, 133ff.
Geplante Notgrabungen (Neubau Einfamilienhäuser). Grösse der Grabungen ca. 1080 m².
Siedlung.

Die bisherigen Überlegungen zur NW-Unterstadt von Augusta Raurica wurden bestätigt. Die Grabung 1999.02 erbrachte die bekannten Sodbrunnen bzw. Schächte entlang der Mittellinie der NW-SE-gerichteten Areale der sogenannten Unterstadt-Insulae, dazu eine Konzentration von Gruben, wahrscheinlich Vorratsgruben. Darin befand sich auch die Statuette eines Togatus.
Die Bauten entlang der sogenannten Goldketten- und entlang der Aerztstrasse wiesen einlagige Fundamente auf, welche wir als Reste von eingeschossigen Fachwerkbauten interpretieren. Als Indiz hierfür sprechen die verziegelten Hüttenlehmfragmente, die wir im humosen Material über den abgesenkten Gruben oder Schachtverfüllungen vorfanden. Einzig der Keller im Süden (1998.12) war massiv gemauert.
Die sogenannte Goldkettenstrasse (1999.05) wurde zweimal aufgekoffert. Die dritte Aufkofferung ist stark verwittert. Dies könnte ein Hinweis auf ein längeres Brachliegen als Folge des Bevölkerungsrückgangs in den Krisenzeiten der 2. Hälfte des 3. Jh. n. Chr. sein. Zu jeder Sanierung der Strasse gibt es je einen Strassengraben. Bei der Aerztestrasse (1999.01) wurde ein ursprünglicher Strassengraben bei einer späteren Aufkofferung aufgegeben. Im nordöstlich angrenzenden Gelände (1999.06) fanden wir keine Hinweise auf Steinbruchaktivitäten (vgl. 1996.06).

Faunistisches Material: unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. 2.-4. Jh.
Ausgrabungen Kaiseraugst, R. Glauser und L. Grolimund.