LK 1052, 2690 000/1275000. Höhe 369 m.
Datum der Grabung: 15.5.-23.10.2017, wird 2018 fortgesetzt.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 91, 2008, 224; 92, 2009, 327.
Geplante Notgrabung (Kiesabbau). Grösse der Grabung 12000 m² Siedlung.
Die im Rahmen einer ersten Etappe untersuchte Grabungsfläche befindet sich im Areal der Kiesgrube Toggenburger in Marthalen, rund 1 km südwestlich des Dorfzentrums. Erste archäologische Entdeckungen in der Kiesgrube in den 1950er-Jahren führten zur Dokumentation frühmittelalterlicher Gräber und latènezeitlicher Siedlungsreste. Seit den 90er-Jahren wurde die Ausbeutung von Kies intensiviert, womit sich Beobachtungen archäologischer Befunde häuften. Letztere decken bislang den Zeitraum von der Frühbronzezeit bis zum Frühmittelalter ab.
Zwei unmittelbar an den aktuellen Projektperimeter anstossende Parzellen wurden im Vorfeld des Kiesabbaus in den Jahren 2007 und 2008 mittels Grabungen untersucht. Dabei stiess man auf frühmittelalterliche Siedlungsreste sowie eine frühbronzezeitliche Hockerbestattung. Darauf folgende geomagnetische Messungen liessen auch für die 2017 untersuchte Parzelle einen grossen Reichtum an Relikten vermuten.
Auf der rund 12000 m² grossen Fläche wurden maximal 16 Grubenhäuser und 500 Pfostengruben dokumentiert. Die erschwerte Sichtbarkeit der Befunde im Boden und die daraus resultierenden partiellen Zerstörungen bei den Maschinenabträgen liessen nicht in allen Fällen eine klare Deutung zu.
Während die Stratigrafie im Westen der untersuchten Fläche nur sehr wenig tiefgründig war - hier stand der spätglaziale Schotter bereits zwischen 50 und 100 cm unter der heutigen Oberfläche an - präsentierten sich im Osten mächtige und meist feinsandige fluviale Ablagerungen des aktuell im Norden des Grabungsperimeters durchfliessenden und kanalisierten Mederbachs. Der anstehende spätglaziale Schotter zeigte sich dort teilweise erst 2.80 m unter dem Humus.
Im weniger tiefgründigen Teil des Grabungsperimeters waren die Befunde meist in den Schotter eingetieft und damit recht einfach zu fassen. Im Osten reichten sie nicht bis in den Schotter hinein und zeichneten sich wesentlich weniger deutlich ab. Möglicherweise erklärt dieser Umstand die geringere Befunddichte im Osten.
Bei den Grubenhäusern dominieren klar die Vierpfostenbauten. Nur vereinzelt kommen Zwei- und Sechspfostenbauten vor, Staketenreihen dagegen fehlen. Die Verfüllungen lieferten reichlich Fundmaterial, das eine Datierung der Befunde ins 7., evtl. auch 6. Jh. n.Chr. ermöglicht. Die zahlreichen dokumentierten Pfostengruben ergaben teilweise Reihen und Gebäudegrundrisse. Sonstige Gruben traten äusserst selten auf. Auf Feuerstellen deuteten wenige Brandrötungen hin. Vereinzelte diffuse Steinkonzentrationen entziehen sich zurzeit noch einer Deutung.
Zusammen mit den 2007/08 dokumentierten Befunden ergibt sich das Bild einer frühmittelalterlichen Siedlungstätigkeit auf mindestens 220 × 300 m. Die für die Jahre 2018 und 2019 geplanten Grabungsetappen grenzen westlich an die 2017 resp. östlich an die 2007 untersuchten Parzellen an und sollen weitere Aussagen über die Ausdehnung der Siedlungsfläche ermöglichen.
Archäologische Funde: Keramik, tierische Knochen, Metall (Münzen, Fibel, Gewandnadeln), Glas (Perlen), Beinartefakte.
Probenentnahmen: C14-Proben, Erdproben.
Datierung: archäologisch. Frühmittelalter.
K A Z H, S. Brunner.
Marthalen ZH, Binderwis/Seelwis
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Détail de la chronique
Commune
Marthalen
Canton
ZH
Lieu-dit
Binderwis/Seelwis
Coordonnées
E 2690000, N 1275000
Altitude
369 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
12000 m2
Date de début
15 mai 2017
Date de fin
23 octobre 2017
Méthode de datation
14C, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2018
Époques
Moyen Âge
Type de site
habitat
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
céramique, matériel organique (pièce d'habillement), métal (monnaies/médailles), métal (pièce d'habillement), verre (parure)
Os
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Matériel botanique
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