LK 1135, 745 170/218 525. Höhe 590 m.
Datum der Untersuchung: Juni 2005.
Bibliographie zur Fundstelle: M. P. Schindler, Der St. Georgenberg bei Berschis: Anziehungspunkt seit Jahrtausenden. terra plana 2002, 3, 12-16.
Geplante Baudokumentation ohne umfangreiche Eingriffe (Sicherung der Fresken). Kapelle.

Die Sicherung der Fresken bot Gelegenheit, von der berühmten Kapelle erstmals detaillierte Pläne aufzunehmen. Begleitend erfolgten Beobachtungen zur Baugeschichte (ohne umfangreiche Eingriffe) sowie Dendrodatierungen. Damit ergeben sich folgende Eckpunkte für die Baugeschichte der letzten tausend Jahre:
1. gewölbte Kapelle des 11./12. Jh. (wohl auf älterem Kirchenbau?).
2. asymmetrischer Anbau (Nordflucht Turm auf Nordflucht Kapelle) des leicht trapezförmigen Turms mit flachem Satteldach (Dachneigung 24°), 15./16. Jh.(?).
3. im Nordwesten Anbau eines Gebäudes von ca. 6.8 x 5.3 m an Nordmauer Kapelle und den Turm, das sogenannte Schwestern- oder Bruderhaus, wohl 16. Jh. Absätze innen deuten auf Zweistöckigkeit bzw. Zweiphasigkeit.
4. zwischen 1639 und 1655 Vergrößerung des Gotteshauses: Der bestehende Nordwestteil wurde auf Kapellenlänge verlängert und mit zwei Spitzbogenfenstern in der Ostmauer beleuchtet. Verbindung von Kapelle und Anbau mittels drei ausgebrochenen Arkaden in der Kapellen-Nordmauer. Kapelle und Anbauten unter einem flachen Satteldach (Dachneigung ca. 20°) zusammengefasst. Dies ist der Zustand, den die Zeichnung von Jan Hackaert von 1655 überliefert.
5. umfangreiche Umgestaltung von 1823/25: 1823 Giebelmauern neu aufgeführt und komplett neues Dach, gegen Osten abgewalmt (Dachneigung ca. 45°). Neues Apsisdach. Erhöhung des Turms (1825) und Vermauerung alter Schallöffnungen.
6. seit der Restaurierung 1900/1901 (neues Apsisdach; neue Holzdecke im Nordanbau; Malereien freigelegt und restauriert bzw. neu gemalt) nur noch Pflege des Baubestandes.

Probenentnahmen: Dendro (R. Kontic, Basel); Mörtelproben.
Datierung: archäologisch; dendrochronologisch. Mittelalter; Neuzeit.
KA SG, M. P. Schindler; IGA Zürich, H. Obrist.