LK 1071, 2681315/1266475. Höhe 386-435 m.
Datum der Grabung: 1.-30.4.2019.
Bibliografie zur Fundstelle: Wässerwiesen in Glattfelden - Vergangenheit mit Zukunft. Einst und Jetzt 10, 2018, 24-33; Archäologie im Kanton Zürich - Kurzberichte zu den Projekten 2017, Artikel Bülach, Alte Burg, 3: https://are.zh.ch/internet/baudirektion/are/de/archaeologie/archaeologie/Veroeffentlichungen1.html (Kurzberichte Archäologische Projekte 2017.pdf).
Sondageschnitte (Inventarisationsgrabung). Grösse der untersuchten Fläche: 26 m².
Prähistorische Einzelfunde, römische Besiedlung und neuzeitlicher Wasserkanal.

Eine auf den Lidar-Bildern erkennbare „gezackte“ Struktur innerhalb der Glattschlaufe südlich des Bahnhofs von Glattfelden sowie die seit den 1980er-Jahren hier und auf der östlich anschliessenden Hügelkuppe „Alte Burg“ gemachten Funde bewogen die Kantonsarchäologie Zürich, in beiden Arealen geoelektrische Messungen (Geoelektrische Tomografie) durchführen zu lassen. Gleichzeitig wurden auf dem Plateau der Hügelkuppe und in der tiefer liegenden Ebene westlich davon insgesamt fünf Handschnitte angelegt und das Areal partiell mit einem Metalldetektor abgesucht.

Die „gezackte“ Struktur innerhalb der Glattschlaufe erwies sich als Wasserkanal. Die im Gelände gut erkennbare Hangkante dürfte natürlich entstanden sein. Künstlich angelegt ist dagegen der Wasserkanal am Fuss der Böschung. Der rund 2 m breite Graben ist in den anstehenden Flusskies eingetieft und schneidet im Osten die bestehende Böschung an. Die Entstehungszeit des Kanals lässt sich nicht ermitteln, verfüllt wurde er wohl im 19. Jh. Die Struktur steht vermutlich im Zusammenhang mit der Anlage von Wässerwiesen, von denen glattabwärts noch Reste von Kanälen und Schiebern sichtbar sind.

Auf dem Hügelplateau „Alte Burg“ fand sich erstmals Baukeramik. Nachgewiesen sind ein Tubulusfragment und kleine Ziegelstücke die ebenfalls römisch sein dürften. Die Ziegelstücke lagen im Humus bzw. in einer darunterliegenden Planieschicht. In und um Schnitt 5 ist eine Massierung von Ziegelfunden zu beobachten, was ein römisches Gebäude im Umfeld vermuten lässt.

Aus Schnitt 2 stammt eine Silexklinge, und als Streufund wurde ein kleines Steinbeil geborgen, beides Hinweise auf eine prähistorische Nutzung des Areals.

Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Glas, Münze, Buntmetall, Eisen, Silexklinge, Steinbeil.
Probenentnahme: Holzkohle.
Datierung: archäologisch. Prähistorisch; Römische Zeit; Neuzeit.
KAZH, D. Käch.