LK 1068, 2261312 / 1165144. Höhe 274 m.
Datum der Grabung: 18.1.-22.12.2017; wird bis mindestens August 2018 fortgesetzt.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 70, 1987, 221f.; JbAS 100, 2017, 232; L. Berger, Führer durch Augusta Raurica. Basel 2012; K. Stehlin (bearb. C. Clareboets), Ausgrabungen in Augst 1890-1934. Forschungen in Augst 19, 16. Augst 1994; Jahresbericht der Stiftung Pro Augusta Raurica, 24, 1959, 4; 39, 1975, 8; JbAK 7, 1987, 263; 9, 1988, 234-238; 10, 1989, 177; 38, 2017, 81-89.
Geplante Notgrabung (Erneuerung der Kantonsstrasse und der dazugehörigen Werkleitungen). Grösse der Grabung 3100 m². Siedlung.
Bezogen auf die antike Topografie wurden durch die Erneuerung der Werkleitungen die ältere und jüngere Raetiastrasse mit der daran anstossenden Bebauung, die sog. Unterstadt entlang der Castrumstrasse sowie der Gstaltenrain mit der älteren und jüngeren Kastellnekropole tangiert.
Beim Aushub für zwei Baumpflanzgruben auf der Kantonsparzelle mit dem Schutzbau für das Handels- und Gewerbehaus Schmidmatt wurden bereits bekannte Mauern dieser Gebäudekomplexe erneut freigelegt. Nordwestlich davon auf der Flur Buebechilch wurde in einem Leitungsgraben eine Nord-Süd orientierte Steinsetzung erfasst, die zur Bebauung entlang der Raetiastrasse gehören dürfte. Im Bereich der Personenunterführung an der Kreuzung Castrumstrasse / Raetiastrasse wurde ein Mörtelgussboden sowie eine Mauer eines bereits in den Jahren 1982 und 1986 teilweise ergrabenen Gebäudekomplexes aufgedeckt. Diese Strukturen wurden nach ihrer Aufgabe durch die jüngere Raetiastrasse überbaut, was erneut grundlegende Fragen zur Datierung der Strasse selber sowie der Strassenführung in der Spätzeit aufwirft. Unmittelbar östlich davon wurden ein Sodbrunnen und eine weitere Mauer, die gegen die Hangkante zur Schanz gebaut war, angeschnitten. Auch sie dürften zu den an die Castrumstrasse anstossenden mittelkaiserzeitlichen Gebäudekomplexen gehört haben. Östlich davon und bis zum Gstaltenrain sind die römischen Strukturen dem neuzeitlichen Kiesabbau zu Beginn des 20. Jh. und bis vor dem 2. Weltkrieg zum Opfer gefallen.
In den Werkleitungsgräben wurden mindestens zwei kleinere, ältere und zwei langgezogene Hauptgruben erfasst, in denen der Kies von der nördlichen Hangseite her abgebaut worden war. Dadurch waren sämtliche einst vorhandenen römischen Strukturen grossflächig zerstört worden. Weitere Zeugnisse des Kiesabbaus waren neuzeitliche Mauerreste von Barackenbauten und Kiesscheidern sowie eine Werkstrasse. Die massiven Eingriffe sind auch auf alten Katasterplänen und Luftbildern sichtbar. Die entstandenen Gruben nehmen Rücksicht auf einen Industriekanal aus dem 19. Jh., der die Kaiseraugster Zellulosefabrik mit Wasser versorgte und zum wiederholten Mal erfasst wurde. Im beobachteten Abschnitt kappt er römische Strukturen und liegt auf dem Strassenschotter der jüngeren Raetiastrasse auf. Im Bereich Gstaltenrain fanden sich lediglich noch die massiven neuzeitlichen Störungen.
Die jüngere Kastellnekropole in der Guggeregge war von den Baumassnahmen von 2017 nicht betroffen.
Archäologische Funde: Keramik, Glas, Bronze, Eisen, Knochen; im Römermuseum Augst.
Datierung: archäologisch. 1. H. 1. Jh. n.Chr.-20. Jh.
KA AG, Ausgrabungen Kaiseraugst, J. Baerlocher und L. Grolimund.
Kaiseraugst AG, Landstrasse, Regionen 17 und 21 (KA 2017.001
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Détail de la chronique
Commune
Kaiseraugst
Canton
AG
Lieu-dit
Landstrasse
Coordonnées
E 2622473, N 1265514
Altitude
274 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
3100 m2
Date de début
18 janvier 2017
Date de fin
31 août 2018
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2018
Époques
Empire romain
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, verre, métal, matériel organique
Os
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Matériel botanique
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