LK1067, 611 849/257 495. Höhe 317 m.
Datum der Grabung: August-Dezember 2005.

Neue Fundstelle.

Ungeplante Notgrabung (Neubau zweier Mehrfamilienhäuser). Grösse der Grabung 120 m².

Gräber.

Knochenfunde am Ostrand der Baugrube, unter dem heutigen Bürgerweg, veranlassten den Architekten M. Wetzel, mit der Archäologie Baselland Kontakt aufzunehmen. Die anschliessende Untersuchung führte zur Freilegung von 19 Erdbestattungen, vornehmlich von Kindern und Jugendlichen. Der Baugrube selbst scheinen nur wenige Gräber zum Opfer gefallen zu sein. Unter dem Nord-Süd verlaufenden Bürgerweg wurde offenbar vielmehr der West- und Südrand eines Bestattungsplatzes erfasst, der sich demnach eher in nördlicher und östlicher Richtung ausdehnte. Die betreffenden Areale können indes zur Zeit nicht untersucht werden.

Die sich nur selten überlagernden Bestattungen mit mehrheitlich seitlich gestreckten oder anliegenden, seltener über dem Bauch angewinkelten Armen waren meist beigabenlos. Einzig Grab 2 enthielt auf Bauchhöhe ein Messer und einen Pfriem. Neben älterem Siedlungsmaterial fallen in den Grabverfüllungen jedoch einzelne grosse, zeitgenössische Keramikbruchstücke auf. Offensichtlich handelt es sich dabei um einen im Oberrheingebiet bekannten Ritus, Gefässe während des Bestattungsritus zu zerschlagen und einzelne Teile in die Grubenverfüllungen zu werfen. Im Umkreis der Gräber wurden einige Pfostengruben festgestellt, die aufgrund des beschränkten Grabungsausschnittes nicht zu deuten sind. Geringe Holzreste weisen auf ursprüngliche Grabeinbauten hin.

Datierung: archäologisch. späteres 7./8. Jh.

AMBL, R. Marti.