LK 1070, 2665 700/1259 200. Höhe 383 m.
Datum der Grabung/Baubegleitung: 7.5.-12.10., 15.10.-14.12.2018.
Bibliografie zur Fundstelle: E. Ettlinger/P. Haberbosch, Römische Baureste unter dem Badener Kurtheater (1950/51). Badener Neujahrsblätter 28, 1953, 5-15.
Geplante Notgrabung (Sanierung und Erweiterung Kurtheater). Grösse der Grabung 650 m².
Siedlung.
Im Nordwesten des Badener Kurparks wurde 1950/51 das Kurtheater errichtet. Im Zuge dieser Bauarbeiten wurde römisches Mauerwerk dokumentiert, das zur insulaartigen Überbauung entlang der Ausfallstraße nach Vindonissa gehörte. Im Rahmen der laufenden Sanierung und Erweiterung des Kurtheaters fand 2018 eine geplante Notgrabung statt, welche neue Befunde und Anschlüsse an die in den Fünfzigerjahren dokumentierten Mauerzüge lieferte.
In der nördlichen Grabungsfläche wurden die Reste zweier zuvor unbekannter Holzgebäude entlang der Römerstraße gefasst, zwischen denen eine Teuchelleitung lag. Beide Häuser fielen in der 2. H. 1. Jh. n.Chr. einem Brand zum Opfer. Ob das Ereignis Teil der von Tacitus beschriebenen Episode im Vierkaiserjahr war, lässt sich archäologisch vorerst nicht entscheiden. Über die so entstandene Brandschicht und dem ausplanierten Schutt wurde ein kiesbefestigter Platz/Hof angelegt. In dessen westlichem Randbereich befand sich ein in situ liegender behauener Steinquader von 1 × 1.2 m mit sorgfältig gefügter Fundamentierung. Seine Funktion ließ sich nicht abschließend ermitteln (evtl. Säulenbasis). Was sich aber manifestiert, ist eine Umnutzung des vormals überbauten Wohnareals zu einem offenen - vermutlich öffentlichen - Bereich in der 2. H. 1. Jh. n.Chr.
Die Befunde in der straßenferneren südlichen Grabungsfläche waren mit einer über 3.5 m mächtigen kiesigen Planieschicht überdeckt, die stark mit umgelagertem römischem Siedlungsschutt durchsetzt war. Darunter kamen fünf Schächte zum Vorschein. Sie wurden nicht vollständig ergraben, da sie die Aushubkoten des laufenden Bauprojektes deutlich unterschritten. Weiter kamen mehrere Mauerzüge zum Vorschein, welche zu einem bisher unbekannten Gebäudekomplex gehören. Die Mauern waren bis zu 1.2 m hoch erhalten und von guter Qualität. Aussagen zur Funktion sind nicht möglich, da lediglich ein kleiner Ausschnitt des Gebäudes erfasst wurde. Die Funde aus den Verfüllschichten der Räume und Schächte datieren ins späte 2./3. Jh. n.Chr., was es zumindest erlaubt, das Nutzungsende der Anlage genauer einzugrenzen.
Archäologische Funde: Keramik, Münzen, Eisen, Buntmetall, Schlacke, Glas, Baukeramik, Stein, Beinartefakte.
Anthropologisches Material: Neonatus.
Faunistisches Material: Knochen, Hornzapfen, Austernschalen, alles unbearbeitet.
Probenentnahmen: Bodenproben, Profilkolonnen für Geoarchäologie, Mörtelproben, Holzkohleproben für C14-Datierungen. Sonstiges: geoarchäologische Begutachtung (Ph. Rentzel, IPNA).
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh. n.Chr.
KA AG, K. Rüedi und N. Beuret.
Baden AG, Römerstrasse/Kurtheater
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Détail de la chronique
Commune
Baden
Canton
AG
Lieu-dit
Römerstrasse/Kurtheater
Coordonnées
E 2665700, N 1259200
Altitude
383 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
--
Prélèvements
bois/charbon de bois, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
650 m2
Date de début
07 mai 2018
Date de fin
14 décembre 2018
Méthode de datation
14C
Auteur.e
--
Année de publication
2019
Époques
Empire romain
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, métal (monnaies/médailles), métal, verre, pierre (élément architectural (prélevé)), pierre, matériel organique
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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