LK 1070, 2665903 / 1259293. Höhe 352-358 m
Datum der Grabung: 3.4.-30.9.2018.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 93, 2010, 238f. (mit älterer Literatur); 94, 2011, 264f.290f.; 95, 2012, 184.223f.
Geplante Notgrabung (Neubau Thermalbad/Tiefgarage). Grösse der Grabung 1600 m² bzw. 2400 m³.
Siedlung.
Gleichzeitig und mit dem gleichen Team wie die Grabung Baden AG, altes Thermalbad/Staadhof (B.018.2) wurde eine Untersuchung im Bereich der Strassen durchgeführt. Die Fläche umfasste die Parkstrasse vom Eingang der Tiefgarage bis zur Ostecke des Hotels Verenahof sowie die Bäderstrasse ab der Bärendépendence bis zur Parkstrasse. Im Norden schlossen die Arbeiten von 2018 an die Grabung Baden AG, Hinterhof (B.009.1) von 2009-2011 und in der Kreuzung der beiden Strassen an die Grabung Baden AG, Bärengarten (B.010.2) von 2010-2011 an, im Nordwesten schliesslich an die Grabung Dreikönigskapelle von 1968. Über das freizulegende Areal zog eine Vielzahl von modernen Leitungen, die den obersten Meter der Stratigrafie sehr stark störten.
Im Bereich der Bäderstrasse und der Strassenkreuzung wurden mehrphasige römische Holzbauten untersucht und dokumentiert. Besonders hervorzuheben ist ein Raum, dessen mit bemaltem Verputz versehene Wände beim Abriss des Gebäudes umgekippt und einplaniert worden waren. Der Wandverlauf ließ sich aber anhand senkrecht stehender Verputzstücke eindeutig rekonstruieren. Nachgewiesen ist weißgrundige Feldermalerei mit breiten roten und braunen Streifen sowie roten und grünen Rahmen. Der Raum wies die gleiche Ausrichtung auf wie ein darüber liegendes Steingebäude - er war wohl Teil des Vorgängerbaus gewesen.
Das Steingebäude seinerseits war bereits in den Grabungen von H.R Sennhauser 1968 und Baden-Hinterhof von 2009-2011 ausschnittweise dokumentiert worden, die Befunde konnten aber bisher nicht eindeutig zusammengefügt werden. Mit der Untersuchung der Südostecke im Jahr 2018 ließen sich die Mauerzüge verbinden und zu einem Gebäude von 43 × 24 m mit Innenhof und umlaufend kleinen Räumen rekonstruieren. Direkt neben dem römischen Badegebäude mit Apsis (s. Baden AG, altes Thermalbad/Staadhof B.018.2) stand ein weiteres Steingebäude mit kleinen Raumeinheiten, das jedoch stark durch jüngere Bodeneingriffe gestört war.
Zu den ältesten nachrömischen Befunden gehörte eine spätmittelalterliche Brandschicht, die eine grössere Menge Becherkacheln enthielt und einen Raum des Gasthauses Hinterhof ausfüllte. Darüber wurde in der frühen Neuzeit der südlichste Trakt des Hinterhofes erbaut, der gemäß historischer Überlieferung bis in das 19. Jh. als Wohngebäude des Besitzers diente. Er flankierte zusammen mit dem sogenannten Steinhaus/Fälklein die Einfahrt zum Gasthof Hinterhof. Vom Fälklein war in der Grabung Hinterhof 2011 die nördliche Hälfte mit zwei Kellerräumen dokumentiert worden. 2018 wurden zwei weitere Räume aufgedeckt, die jeweils ein Doppelbad enthielten. Im Süden schloss ein weiterer Kellerraum an, für den teilweise noch die Mauern des oben erwähnten römischen Steinbaus verwendet wurden.
Im östlichen Bereich der Grabung kamen zwei Gebäudeecken des Gasthauses Sonne, des Vorgängerbaus des Hotels Verenahof, zum Vorschein. Im Gebäudeinnern wurden zwei kleine Badebecken und ein Reservoir angeschnitten. Weitere kleine Becken mit Tonplattenboden lagen außerhalb der Gebäude, eines in der Ecke zwischen den Mauern der Stallungen des Hinterhofs und eines zum Gasthaus Sonne gehörenden Nebenbaus. Es war mit einer neuzeitlichen Brandschicht verfüllt, die Fragmente von mindestens 10 Glasschröpfhörnchen enthielt.
Archäologische Funde: umfangreiches Siedlungsmaterial (Keramik, Baukeramik, 10 Münzen, 9 Fibeln), Architekturstücke aus Gips mit Blattgoldauflagen, Schröpfhörnchen aus Glas, Wandverputze mit farbiger Malerei.
Faunistisches Material: Tierknochen, bearbeitet und unbearbeitet, Austernschalen.
Probenentnahmen: Holzproben.
Datierung: archäologisch; historisch. 1.-3. Jh. n.Chr.; 13.-20. Jh.
KA AG, A. Gerth und S. Streit.
Baden AG, Park-/Bäderstrasse
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Détail de la chronique
Commune
Baden
Canton
AG
Lieu-dit
Park-/Bäderstrasse
Coordonnées
E 2665903, N 1259293
Altitude
352 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
1600 m2
Date de début
03 avril 2018
Date de fin
30 septembre 2018
Méthode de datation
historique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2019
Époques
Empire romain, Époque moderne, Époque contemporaine, Moyen Âge
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, métal (monnaies/médailles), métal (parure), verre, pierre (élément architectural (prélevé))
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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