LK 1047, 2612019/1267040. Höhe 270 m. Datum der Baubegleitung: 19.6.2017-Sommer 2018. Bibliografie zur Fundstelle: A. Burger, Brunnengeschichte der Stadt Basel. Basel 1970; G. Helmig, Neue Erkenntnisse zur Befestigung der inneren St. Alban-Vorstadt - Malzgasse 2, 1989/33, und St. Alban-Vorstadt 38 (A), 1990/36. JberABBS 1990, 71-84; E.A. Meier, Das verschwundene Basel, 78-80. Basel 1968; A. Nagel, «Aux amateurs de la nature et de l'art»: Aubert Joseph Parents Ausgrabungen in Augst und der Forcartsche Garten in Basel. In B. von Roda/B. Schubiger (Hrsg.) Das Haus zum Kirschgarten und die Anfänge des Klassiszismus in Basel, 169-184. Basel 1995. Geplante Baubegleitung (koordinierter Werkleitungs- und Strassenbau). Aushubfläche 380 m². Siedlung. Stadtbefestigung.
Die Malzgasse liegt östlich des Münsterhügels in der St. Alban Vorstadt, die sich im Mittelalter vor den Stadtmauern von Basel befand. Spätestens im 13. Jh. war die sogenannte Innere St. Alban Vorstadt besiedelt. Nachgewiesen ist eine Befestigung, die einen kleinen Teil der heutigen Malzgasse einbezog. Im Straßenbereich fehlt der Nachweis der Vorstadtbefestigung aus dem 13. Jh. bisher. In drei der zahlreichen kleinen Flächen, die für die Leitungserneuerungen aufgegraben wurden, kam eine rund 80 cm breite Mauer zum Vorschein. Nach Ausweis der Lage und Mächtigkeit handelt es sich eher um Teile der Vorstadtbefestigung als um die spätmittelalterlichen Hausmauern. Da für die Oberflächenerneuerung der gesamte Straßenbereich 2018 geöffnet wird, hoffen wir, diese Frage noch zu klären. Außerhalb der Stadtbefestigung wurden in der Malzgasse in den 1960er-Jahren drei Häuser zurückversetzt. Dort wurden unter dem heutigen Trottoir Kellermauern und vereinzelt auch Kellerböden dokumentiert. Ebenfalls im Bereich der Trottoirs wurden mehrfach Kanäle aus Sandstein gefasst. Sie hatten der Entwässerung der Dächer gedient und befinden sich jeweils unter den modernen Rohren und Leitungen, die das Dachwasser ableiten. Sie sind jünger als die spätmittelalterlichen Häuser an der Malzgasse und waren um 1900 mit modernen Leitungen ersetzt bzw. überbaut worden. Bei der Einmündung der Malzgasse in die St. Alban-Vorstadt wurde ein Sodbrunnen aus Sandsteinen entdeckt. Er war rund, hatte einen Innendurchmesser von 1 m und bestand aus großen, vermörtelten Sandsteinen. Es handelt sich vermutlich um den sogenannten Brigitta-Sod, der den Namen St. Brigitta vom gleichnamigen Torbogen erhielt, der bei der Malzgasse die St. Alban-Vorstadt überspannte. Auf dem Merianplan von 1615 ist hier ein niedriges Gemäuer eingezeichnet, bei dem es sich um eine Darstellung des nun freigelegten Brunnens handeln könnte. An der Lautengartenstraße wurden im Leitungstrassee (bei Haus Nr. 10) Fundamentreste aus behauenen Tuffsteinen und einer Zementplatte aufgeschlossen. Sie weisen auf eine sechs- bis achteckige Struktur hin. Seit dem 18. Jh. war dieser Bereich Bestandteil der Gartenanlage des Württembergerhofs (an dessen Stelle steht heute das Kunstmuseum). Der Seidenbandfabrikant Johann Rudolf Forcart-Weiss ließ den Garten im letzten Jahrzehnt des 18. Jh. durch den französischen Bildhauer und Architekten Aubert Parent ausgestalten. Dieser legte u.a. eine «romantische Grotte» an, für die er Spolien aus Augusta Raurica verwendete. Fragmente vor Muscheln und Tropfsteinen sowie ein Plan aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt (Planarchiv K1,60) bestätigen die Identifizierung des Befundes. Der Garten gehörte in der 1. Hälfte 19. Jh. zu Basels Sehenswürdigkeiten und zog ein internationales Publikum an, wie das Gästebuch des Forcartschen Gartens in Basel (HMB Inv.-Nr. 1986.99) belegt. Der Abbruch der Grotte 1908 wurde durch K. Stehlin begleitet, der sämtliche römischen Bauglieder aufnahm (Staatsarchiv BS, PA Ha 7,12).
Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Glas, Eisen. Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet. Probenentnahmen: Mörtel, Schlacke, C14. Datierung: archäologisch/historisch. Spätmittelalter-20. Jh. ABBS, S. Steiner und S. Billo.
Basel BS, Malzgasse/Lautengartenstrasse (2017/30)
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Détail de la chronique
Commune
Basel
Canton
BS
Lieu-dit
Malzgasse/Lautengartenstrasse (2017/30)
Coordonnées
E 2612019, N 1267040
Altitude
270 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
380 m2
Date de début
19 juin 2017
Date de fin
31 août 2018
Méthode de datation
14C, historique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2018
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat, habitat (ville), infrastructure (military_installations )
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
céramique, verre, métal (élément architectural (prélevé))
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
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