LK 1131, 682 060/227 500. Höhe 439 m.
Datum der Aushubüberwachung: 9.3.-9.9. und 26.10.-2.11.1998.

Geplante Notgrabung (Hausbauprojekt). Grösse der Grabung ca. 170 m².

Die Kirchgemeinde Baar liess die Kantonsarchäologie Zug frühzeitig wissen, dass sie beabsichtige, das alte Sigristenhaus durch einen grösseren Neubau zu ersetzen. Aufgrund von Funden aus der Umgebung des Abbruchobjektes war mit Siedlungsspuren aus prähistorischer und römischer Zeit zu rechnen. Bei der archäologischen Untersuchung stiess man vor allem südlich und südwestlich des Hauses auf römerzeitliche Bodeneingriffe und Fundschichten. Der einstige Verwendungszweck verschiedener Gruben blieb unbekannt. Ein Ost-West verlaufendes Gräblein bildete die Grenze einer grünlichen Bodenverfärbung. Die Funde belegen eine relativ lange römische Besiedlungszeit (1.-3. Jh. n. Chr.). Die Zone dürfte jedoch auch in nachrömischer Zeit immer wieder mit einfachen Bauten belegt gewesen sein, wie verschiedene Pfostenlöcher und Funde zeigen.

Rund ein Meter unter den römischen Schichten fanden sich unter Kiesablagerungen der Lorze Spuren aus der Spätbronzezeit: einzelne Keramikscherben sowie eine Feuergrube von 70 x 90 cm. Sie enthielt etwas Keramik und auf der Sohle zahlreiche Hitzesteine.

Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit; römisch; Mittelalter.
K A Z G, J. Weiss.