LK 1112, 704 475/232 515. Höhe 408 m.
Datum der Grabung: 30.7.-17.9.2008.
Bibliografie zur Fundstelle: G. Matter, Die Römersiedlung Kempraten und ihre Umgebung. AFS 35. Jona/Rapperswil 2003; R. Ackermann, Jona, Kempraten, Fluhstrasse 6-10: Neue Grabungen in einem beinahe vergessenen vicus. Neujahrsblatt Histor. Verein St. Gallen 147, 2007, 72-83; M.P. Schindler, Das Frühmittelalter im Raum Rapperswil-Jona. Neujahrsblatt Histor. Verein St. Gallen 147, 2007, 84-117.
Geplante Notgrabung (Hausbau). Grösse der Grabung ca. 104 m².
Siedlung.
Infolge eines Anbaus mit Senkhof an das bestehende Gebäude Zürcherstrasse 102 wurde in einer ersten Etappe die dafür nötige Stützmauer gebaut. Die Aushubfläche (ca. 26 × 4 m) wurde vorgängig archäologisch untersucht.
Georadaruntersuchungen im Frühjahr 2008 erbrachten den Hinweis auf eine Mauer. Die nachfolgende Ausgrabung (s. auch Römische Zeit, Rapperswil-Jona SG, Kempraten, Parzelle 1076) legte hier ein römisches Mauerfundament frei.
In Parz. 523, wie in Parz. 1076, erwies sich die Aussagekraft der Stratigrafie als begrenzt. Aufgrund der jahrhundertelangen Oberflächennähe und der in jüngerer Zeit anzunehmenden Erdumlagerungen enthielt die einzige archäologische Schicht Funde unterschiedlicher Zeiten. Die ältesten Fundobjekte sind eine Silexpfeilspitze sowie neolithische Keramik (Horgener Kultur?).
Wie erwartet kam die Fortsetzung des römischen Mauerfundaments auf einer Länge von ca. 8 m zum Vorschein. Die Frage nach ihrer ursprünglichen Funktion bleibt weiterhin ungeklärt. Hinweise auf eine frühere, wohl ebenfalls römische Phase liefert eine Pfostengrube unterhalb des Mauerfundamentes.
Unerwartet war die Entdeckung eines römischen Töpferofens von ca. 1.20 m Durchmesser mit leicht birnenförmiger Gesamtform. Erhalten waren die unterste Lage Ziegel der Heizkammer und die unterste Lage der mittig von hinten in den Feuerraum stossenden Stützzunge. Brandspuren fehlten erhaltungsbedingt. Das Fundmaterial im Ofen (teilweise Fehlbrände) lässt eine Datierung ins 2. Jh. n. Chr. zu.
Drei Grubenhäuser wurden angeschnitten, welche teilweise die römische Mauer störten. Datierende Funde fehlen. Aufgrund der Parallelen zur Grabung auf der Nachbarparzelle 1076 ist eine früh/hochmittelalterliche Datierung anzunehmen. In einem Fall konnte aufgrund einer Überschneidung eine relative Abfolge gefasst werden.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Bodenproben für Archäobotanik/zoologie und Mikromorphologie.
Datierung: archäologisch. Neolithikum; Römische Zeit (1.-4. Jh.); Früh/Hochmittelalter.
KA SG, E. Prado, R. Ackermann und M.P. Schindler.
Rapperswil-Jona SG, Kempraten, Parzelle 523/Zuricherstrasse 102
Consulter le PDF original
Détail de la chronique
Commune
Rapperswil-Jona
Canton
SG
Lieu-dit
Kempraten, Parzelle 523/Zürcherstrasse 102
Coordonnées
E 2704475, N 1232515
Altitude
408 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
--
Prélèvements
restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
micromorphologie
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
104 m2
Date de début
30 juillet 2008
Date de fin
17 septembre 2008
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2009
Époques
Empire romain, Moyen Âge, Néolithique
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
--
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
autres
×