LK 1115, ca. 750 800/235 900. Höhe ca. 1450 m.
Datum der Grabung: 24.6.-30.6.1994.
Sondierung (speleologisches Programm). Fläche der Grabung 1.5 m².
Höhle.
Im Rahmen einer systematischen Untersuchung des Karstgebietes zwischen Säntiser- und Fählensee durch den Höhlenclub Alpstein wurden 1993 beim Aufgraben einer vollständig verschütteten Höhle zahlreiche Knochen von Steinbock, Gemse, Rotfuchs, diversen Marderartigen und Vögeln gefunden. Die starke Zertrümmerung der Knochen sowie einzelne Schnittspuren weisen eindeutig auf eine menschliche Tätigkeit hin. Eine radiometrische Datierung (AMS) an einem vom Menschen aufgeschlagenen Knochen ergab ein Alter von 10240 ± 885 BP (ETH-9641). Die Fundstelle liegt in einem kleinen Tobel mit steilen Felswänden. Der Eingangsbereich der Höhle besteht aus einem niedrigen, ca. 1 m hohen und 5 m breiten Gang dessen Decke sich bergwärts kontinuierlich senkt und schliesslich im Schutt verschwindet.
Die Funde liegen wenige Zentimeter unter der Oberfläche in einer knapp 10 cm dicken Schicht, unmittelbar über der ursprünglichen Karstfüllung der Höhle. Zahlreiche verbrannte Knochenstücke und Holzkohlen weisen auf eine oder mehrere Feuerstellen hin. Bei der Sondierung wurden, ausser zahlreichen weiteren Faunenresten, 182 Silices geborgen. Zahlreiche kleine Absplisse weisen auf eine Grundformenproduktion hin. Die wenigen modifizierten Artefakte lassen sich kulturell nicht näher bestimmen: zwei Rückenlamellen, eine Kerbe sowie ein ausgesplittertes Stück. Das Rohmaterialspektrum ist relativ vielseitig: in erster Linie wurden roter und grüner Radiolarit und ein grauer, teilweise durchscheinender Quarzit verwendet. Eine einzelne, nicht modifizierte Lamelle, besteht aus Weissjura-Silex. Die Herkunft des Rohmaterials ist noch nicht endgültig geklärt. Ein unserem Material entsprechender Quarzit kommt am nördlichen Rand des Alpsteins vor. Der Radiolarit wurde wohl aus fluvio-glazialen Sedimenten aufgesammelt. Die nächstgelegenen Vorkommen von Jurahornstein finden sich in der Gegend von Schaffhausen. Die Knochen waren im Bereich der Sondierung weniger häufig als im tieferen Teil der Höhle. Sie waren aber stärker fragmentiert und oft angebrannt. Die bisher nachgewiesenen Grossäugerreste sind eindeutig vom Menschen eingetragen worden, zahlreiche Bearbeitungsspuren weisen auf eine intensive Verarbeitung der Jagdbeute hin. Die Zusammensetzung entspricht einer spätestpleistozänen-holozänen Tierwelt. Diese Beobachtung steht im Einklang mit den archäologischen Ergebnissen und der C14-Datierung. Die spätpaläolithische oder frühmesolithische Siedlungsstelle in der Höhle Altwasser I ist in der Schweiz der bisher älteste Beleg einer menschlichen Begehung der präalpinen Höhenstufe nach der letzten Eiszeit. Offensichtlich bestanden am Übergang von Pleistozän zum Holozän in den Hochtälern zwischen dem Hohen Kasten und dem Säntis Ressourcen, die den Aufstieg in diese abgeschlossene Landschaft lohnten.
Probenentnahme: Holzkohle für C14-Datierung.
Datierung: archäologisch und C14.
Landesarchiv Appenzell I. Rh., M. Fischer, R. Jagher und Ph. Morel.
Rüte AI, Höhle Altwasser I
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Détail de la chronique
Commune
Schwende-Rüte (Ancienne commune: Rüte)
Canton
AI
Lieu-dit
Höhle Altwasser I
Coordonnées
E 2750800, N 1235900
Altitude
1450 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
14C
Institution
--
Date de la découverte
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Surface (m2)
5 m2
Date de début
24 juin 1994
Date de fin
30 juin 1994
Méthode de datation
14C, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
1995
Époques
Paléolithique, Mésolithique
Type de site
habitat (grotte/abri sous roche)
Type d'intervention
fouille (sondage)
Mobilier archéologique
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Os
--
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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