LK 1091, 683 219/246 928. Höhe 406 m.
Datum der Grabung: Januar/Februar 2000.
Neue Fundstelle.
Bibliographie zur Fundstelle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Neue Ausgabe Band I. Die Stadt Zürich I, 195-202. Basel 1999; D. Wild, Stadt Zürich/R. Windler, Zürich Land. Stadt- und Landmauern 2. Stadtmauern in der Schweiz. Kataloge, Darstellungen. Kanton Zürich. Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege an der ETH Zürich, Band 15/2, 382-386. Zürich 1996
Ungeplante Notgrabung (nicht angekündigte Kanalbauten der Schweizerischen Nationalbank). Grösse der Grabung 18 m² (Grabung und Profilbeobachtungen). Siedlung.
Im Leitungsgraben wurde jene ältere Stadtmauer gegen den See angeschnitten, welche bisher nur von der Stadtansicht Jos Murers von 1576 durch ein kleines, damals noch erhaltenes Stück bekannt war. Bei der Mauer handelte es sich um einen rund 1.7 m dicken Baukörper aus Bollensteinen, dessen Seeseite im noch erhaltenen unteren Bereich aus Sandsteinen mit Randschlag und Bossen bestand.
Direkt ausserhalb der Stadtmauer erstreckte sich ein rund 2 m breiter Gürtel aus sandigem Material, der seeseitig von einem etwa 40 cm dicken, liegend verbauten Eichenbalken begrenzt und eingefasst wurde. Jenseits dieser Zone – vielleicht handelte es sich um einen bermenartigen Weg – lag eine graue, lehmig-humose Schicht, die wohl von einem Schilfgürtel des flachen Seeufers stammt. Der Eichenbalken ergaben ein Dendrodatum im Bereich von 1420/30. In die gleiche Zeit weist eine Anzahl von Keramikfunden aus diesen Schichten. Leider gelang es nicht, die hier sicher vorhandene Pfählung unter der Mauer zu erreichen. Bauweise der Mauer und des nahegelegenen Kratzturms sowie dessen urkundliche Nennung im späten 13. Jh. lassen aber kaum Zweifel daran, dass auch der untersuchte Mauerabschnitt aus dem 13. Jh. stammt. Der Balken und das Fundmaterial rühren daher wohl von Ausbesserungen.
Rund 1 m seewärts versetzt und etwas höher in einer Auffüllschicht gelegen, fand sich eine zweite, etwas weniger dicke Mauer, das Fundament der Fassadenfront einer nach 1540 errichteten und 1884 abgebrochenen Häuserzeile. Die Auffüllschicht ist das Resultat eines Aufrufs der städtischen Obrigkeit von 1542, zur Landgewinnung den Abfall hier zu deponieren. Das reichlich vorgefundene und wohl auch zukünftig in der Umgebung zu bergende Material aus dieser Schicht ist also unter dem genannten Terminus ante zu beurteilen.
Erstaunlich an der Häuserzeile ist, dass sie mit ihrer südlichen Fassadenfront nicht die Stadtmauer selber als Fundament nutzte, sondern nur wenig davor in den weichen Untergrund gesetzt wurde. Die mächtigen Reste der Stadtmauer befanden sich hier also unter der Häuserzeile.
Probenentnahmen: Dendroproben.
Datierung: archäologisch; historisch; Dendrochronologie. 13.-15. Jh.; um 1542.
Stadtarchäologie Zürich, D. Wild.
Zürich ZH, Fraumünsterstrasse, Börsenstrasse
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Détail de la chronique
Commune
Zürich
Canton
ZH
Lieu-dit
Fraumünsterstrasse, Börsenstrasse
Coordonnées
E 2683219, N 1246928
Altitude
406 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
dendrochronologie
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
18 m2
Date de début
01 janvier 2000
Date de fin
29 février 2000
Méthode de datation
dendrochronologique, historique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2001
Époques
Moyen Âge
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
--
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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