LK 1091, 683 694/247 302. Höhe 425 m.
Datum der Grabung: 1.3.-30.4.2009.
Bibliografie zur Fundstelle: C. Barraud Wiener/P. Jezler, Die Stadt Zürich. Stadt vor der Mauer, mittelalterliche Befestigung und Limmatraum. Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Neue Ausgabe, I. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 94. Bern 1999; G. Meier, Vom Franziskanerkloster in Zürich bis zum heutigen Obergericht. Die baugeschichtliche Entwicklung anhand archäologischer und kunsthistorischer Quellen. Unpubl. Lizentiatsarbeit der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich 2004; D. Wild, Stadtmauern: Ein neues Bild der Stadtbefestigungen Zürichs. Schrift zur Ausstellung im Haus zum Rech, Zürich, 6. Februar bis 30. April 2004. Stadtgeschichte und Städtebau in Zürich 5. Zürich 2004.
Geplante Notgrabung (Umbau). Grösse der Grabung ca. 450 m².
Mittelalterliche Stadtbefestigung, Franziskanerkloster, Obmannamtsgebäude, Casino.
Im Rahmen des Um- und Ausbaus der Gebäude, wo das Zürcher Obergericht untergebracht ist, wurden ab 2006 Rettungsgrabungen und Bauuntersuchungen durchgeführt. Im Bereich der geplanten Tiefgarage, östlich des Hauses „Zum Lindenegg“ (Untere Zäune 2), wurde im Frühling 2009 eine Fläche von rund 450 m² untersucht. Im Osten der Grabungsfläche kam ein rund 20.5 m langer Abschnitt der mittelalterlichen Stadtmauer des 13. Jh. zum Vorschein. Letztere passt sich in ihrem Verlauf an das gegen die Unteren Zäune hin ansteigende Gelände an. Wie verschiedene Fugen und Rücksprünge zeigen, wurde die Befestigung in einzelnen Etappen erbaut. Sowohl die Mauer als auch die dazugehörige Mauergrube durchschlagen ein Paket von Anschüttungen aus umgelagertem Moränenmaterial. Es muss sich dabei um eine ältere Wallanlage handeln, die mit Hilfe von C14-Daten aus Holzkohleproben ins 11. oder 12. Jh. datiert werden kann. Unklar bleibt, ob die Franziskaner bei ihrer Ankunft in Zürich um 1240 noch auf diese ältere Befestigungsanlage stießen oder ob sie ihr Kloster bereits im Schutz der mächtigen Stadtmauer des 13. Jh. erbauten. Im Südwesten der Grabungsfläche kam ein rund 7.5 × 5.5 m großes Gebäudefundament zum Vorschein. Im Gebäudeinnern war auf verschiedenen Niveaus sehr sorgfältig eine Pflästerung aus kleinen Lesesteinen verlegt worden. Ein durch größere Steinplatten abgegrenzter Bereich, ein länglicher Kellereinbau im Norden des Gebäudes sowie einzelne, die Pflästerung durchschlagende Pfostenlöcher deuten auf die gewerbliche Funktion des Gebäudes hin. Spätestens auf dem Plan von Johannes Müller von 1788/93 ist an dieser Stelle eine längliche Baute verzeichnet, die sich mit den ergrabenen Mauern in Übereinstimmung bringen lässt. Die Funde aus dem Einfüllschutt datieren größtenteils ins 19. Jh. Das noch im 18. Jh. erbaute Magazin wurde also für den Bau des Hauses Lindenegg abgerissen. Letzteres entstand 1853 als Gewerbehaus des Seidenfabrikanten Carl Neumann und wurde - nachdem es u.a. auch die Psychiatrische Poliklinik beherbergt hatte - im 20. Jh. dem Obergericht zugeführt.
Anthropologisches Material: Menschenknochen, mittelalterliche Körpergräber, Kirchenbestattungen.
Faunistisches Material: Tierknochen aus diversen Schichten.
Probenentnahmen: C14-Proben.
Datierung: archäologisch; historisch; C14. 11./12.-19. Jh.
KA ZH, G. Meier und A. Mastaglio
Zürich ZH, Obergericht, Lindenegg
Consulter le PDF original
Détail de la chronique
Commune
Zürich
Canton
ZH
Lieu-dit
Obergericht, Lindenegg
Coordonnées
E 2683694, N 1247302
Altitude
425 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
--
Prélèvements
--
Analyses
14C
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
450 m2
Date de début
01 mars 2009
Date de fin
30 avril 2009
Méthode de datation
14C
Auteur.e
--
Année de publication
2010
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat (ville), habitat (établissement isolé), cultuel/religieux (monastère), infrastructure (military_installations )
Type d'intervention
--
Mobilier archéologique
--
Os
squelettes humains, ossements humains isolés, ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
--
×