LK 1091, 672 885/250 875. Höhe 389 m. Datum der Grabung: Juli 2002. Bibliographie zur Fundstelle: Ch. Ebnöther, Der römische Gutshof in Dietikon. Monographien der Kantonsarchäologie Zürich 25. Zürich/Egg 1995. Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Größe der Grabung ca. 300 m².
Das Grabungsgelände liegt nur gerade 20 m südöstlich des Herrenhauses im römischen Gutshof Dietikon und unmittelbar außerhalb der ehemaligen Friedhofsmauer zur Kirche St. Agatha. Weil auf dem Areal ein Parkplatz errichtet werden sollte, musste das Terrain nur rund 50 cm abgetieft werden. Es fanden sich bis auf diese Tiefe keine Schichten und Strukturen von archäologischem Interesse, denn der ganze Bereich war gestört, möglicherweise durch den Bau eines aus den Jahren 1939/40 stammenden Festungsbunkers im südlichen Bereich der Grabungsfläche. Dennoch ist anzunehmen, dass sich unter dem erreichten Niveau archäologische Strukturen befinden, da die Ausgräber in einem kleinen, 2 m neben der Friedhofsmauer angelegten Sondierschnitt auf ein beigabenloses Körpergrab stießen.
Der 45-jährige Mann (Zementanalyse beim Zahn I2) wurde in Rückenlage mit gestreckten Beinen in einer viel zu engen Grube bestattet (Abb. 36). Der linke Arm lag parallel zum Körper mit der Handinnenfläche nach unten. Leicht gebogen war der rechte Arm, ebenfalls mit der Handinnenfläche nach unten, wobei die Finger unter dem Becken lagen. Der Bestattete hatte einen sogenannten Kopfbiss, d.h., dass im Frontzahnbereich die oberen Zähne die unteren nicht wie üblich überlappen. Der rechte, obere Eckzahn ist mit 3,9 cm übermäßig lang und wie bei einem Raubtier nach innen gebogen. Da er nicht verwendet wurde, zeigte er auch keinerlei Abnutzungen. Weiter war der Mann von starken Entzündungen mit Abszess und Eiterdurchbruch geplagt.
Abnutzungserscheinungen an den Wirbelkörpern, welche sich aber nicht an den Gelenken finden, deuten auf Arthritis. Der Verstorbene muss an chronischen Entzündungen gelitten haben. Einer der Brustwirbel weist vorne einen dreieckigen Einstich auf, der von einem kantigen und spitzen Gegenstand herrührt. Der Stich erfolgte durch den Bauch und hat somit auch wichtige innere Organe verletzt, woran das Individuum in kurzer Zeit gestorben ist. Die an dem dritten Dauermolar durchgeführte C14-Analyse erbrachte eine Datierung von 830 ± 33 n. Chr. Somit gehört das Grab zu der bereits bekannten Serie von gleichzeitigen Bestattungen, welche in Dietikon zutage gekommen sind.
Bei dem schwer kranken Mann haben wir es mit einem tragischen Fall aus dem 9. Jh. n. Chr. zu tun, dessen Leiden mit seiner Ermordung oder einem Suizid endete.
Anthropologisches Material: Skelett (E. Langenegger). Probenentnahmen: C14-Probe. Datierung: C14. 830 33 AD (UZ-4802/ETH-26081, 1215 ± 50 yBP). KA ZH, M. Roth.
Dietikon ZH , Bahnhofstrasse 8
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Détail de la chronique
Commune
Dietikon
Canton
ZH
Lieu-dit
Bahnhofstrasse 8
Coordonnées
E 2672885, N 1250875
Altitude
389 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
14C
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
300 m2
Date de début
juillet 2002
Date de fin
31 juillet 2002
Méthode de datation
14C
Auteur.e
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Année de publication
2003
Époques
Moyen Âge
Type de site
habitat (ferme/établissement rural)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
squelettes humains
Matériel botanique
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