LK 1032, 706 500/279 100. Höhe 415 m.
Datum der Grabung: April/Mai 2004.
Bibliografie zur Fundstelle: HA 6, 1975, 22/23, 38-87; JbSGUF 75, 1992, 226; 76, 1993, 216; M. Höneisen (Hrsg.) Frühgeschichte der Region Stein am Rhein, Antiqua 26/Schaffhauser Archäologie 1, 119-157. Basel/Schaffhausen 1993.
Geplante Notgrabung (Umgebungsarbeiten, Erstellen eines Ausweichparkplatzes). Größe der Grabung ca. 500 m².
Gräber.

Die Untersuchungen fanden erstmals im Außenbereich der heute über der römischen Nekropole bestehenden Gärtnerei-Anlage statt, rund 30 m nördlich der bis anhin bekannten Gräber. Sie führten zur Entdeckung von 15 weiteren Bestattungen (Gräber 33-47), mit einer Ausnahme Inhumationen. Die Ausnahme bildet Grab 36: Eine beinahe kreisrunde Mulde von rund 30 cm Durchmesser. In ihr fanden sich Scherben von mindestens 4 Gefäßen und einige Tierknochen. Trotz des Fehlens von Leichenbrand ist Grab 36 wohl als Rest eines Brandgrabes anzusehen. Die 14 Körperbestattungen waren mehrheitlich beigabenlos. Beigaben führten die Gräber 37, 38 und 43, wobei Grab 37 mit Abstand die «reichste» Bestattung in der diesjährigen Grabungsfläche darstellt: Glasperlen im Brustbereich, ein Bronze-Armreif am rechten Handgelenk sowie je ein Lavez- und Holzbecher zu Füßen. Mehrere Eisennägel in der Grabfüllung deuten darauf hin, dass die Tote in einem Sarg bestattet worden war. In Grab 38 fand sich ein zerbrochener Glasbecher auf der rechten Schulter und in Grab 43 ein Bronzering sowie eine Bronze-Münze. Zur Bestattungsweise wurden keine neuen Erkenntnisse gewonnen. Wie bekannt, erfolgten die Bestattungen nach den zwei Richtungen Nord-Süd und West-Ost, wobei die Lage des Kopfes bei beiden Ausrichtungen nicht festgelegt ist. Durch Überlagerungen zeichnet sich ab, dass geostete Gräber jünger sind als Nord-Süd orientierte. Es dominieren einfache Erdbestattungen, wobei in drei Fällen (Gräber 35, 37, 38), aufgrund der gefundenen Eisennägel, auf die Bestattung in einem Sarg geschlossen werden kann. Hervorzuheben sind Grab 41 (mit je einem hochkant gestellten Leisten- und Hohlziegel am Kopf- und Fußende) sowie Grab 46, das mit mehreren Leistenziegeln abgedeckt war. Die anthropologische Auswertung ist noch nicht abgeschlossen. Mit Grab 43 kam die erste Bestattung eines Kleinkindes zum Vorschein.
Mit der diesjährigen Grabung wurde wahrscheinlich die nördliche, sicher aber die maximale östliche Ausdehnung des Friedhofs gefasst. Die spärlichen Reste eines flachen Grabens als östlicher Abschluss weisen darauf hin, dass einst eine Einfriedung des Bestattungsareals bestanden haben muss.

Anthropologisches Material: 14 Körperbestattungen.
Datierung: archäologisch. 3./4. Jh.
KA SH.