LK 1070, 658 280-658 325/259 180-259 250. Höhe ca. 350.30 m. Datum der Grabung: 2.3.-29.5.2009.

Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 92, 2009, 315f. (mit älterer Literatur).

Geplante Notgrabung (Campusüberbauung Vision Mitte). Grösse der Grabung ca. 1500 m².

Siedlung (vicus/canabae).

Die östlichste der 2009 freigelegten Flächen betraf das Gelände beidseits der 2007 untersuchten Ausfallstrasse nach Aventicum (Avenches).

Im Nordteil kamen zwei weitere Brandgräber zum Vorschein, die zur doppelten Gräberreihe südlich der Ausfallstrasse nach Augusta Raurica (Augst/Kaiseraugst) gehören. Hier müssen Angehörige des augusteischen Militärpostens oder der 13. Legion bestattet worden sein.

Bevor das Gelände zwischen den beiden Strassen überbaut wurde, legte man zahlreiche grosse Gruben an, um die anstehenden lehmigen und sandigen Kiese zur Errichtung neuer Böden abzubauen. Die Gruben wurden anschliessend mit viel Holz und organisch durchsetztem Siedlungsabfall verfüllt, so dass sie für die spätere Überbauung ein grosses Problem darstellten. Denn nach dem Vermodern der organischen Bestandteile kam es zu starken Setzungen, so dass die Häuser mit der Zeit auf einem sehr unstabilen Grund standen. Die 2008 angeschnittenen Häuser wurden vollständig freigelegt. Sie wiesen mehr als zehn Phasen auf und waren bis ins 3. Jh. bewohnt. In den Hinterhöfen befanden sich auch hier zahlreiche Kellergruben. Auf einer nicht überbauten Parzelle kam ein Töpferofen zum Vorschein, der ins 2. Jh. zu datieren ist.

Das Gebiet südlich der nach Aventicum (Avenches) führenden Strasse wurde in römischer Zeit ausschliesslich extensiv genutzt, da es im Bereich einer feuchten Mulde zu Fusse des Windischer Plateaus lag, die der Flur Bachthalen den Namen gegeben hatte. Es fanden sich einzig einige grosse Gruben, die zur Gewinnung von Baumaterial angelegt worden waren, sowie mehrere Bachläufe eines nach Nordosten zur Aare hin abfliessenden Gewässers.

Archäologische Kleinfunde: u. a. Keramik, Münzen.

Anthropologisches Material: Gräber mit Leichenbrand.

Faunistisches Material: Tierknochen, Schlämmreste.

Probenentnahmen: Schlämmproben; Proben für Mikromorphologie.

Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh. n. Chr.

KA AG, C. Schucany und M. Cornelissen.