LK 1155, 2753640/1214710, 2753890/1214800 und 2753925/1214805. Höhe um 500 m.
Datum der Baubegleitung: 16.2.-4.5.2016.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 94, 2011, 287; Wege und Geschichte 2014, 32-38.
Baubegleitung (Instandstellung). Strasse.
Im Zug der Instandstellung der Alten Schollbergstrasse wurden im Bereich der südwestlichen Zufahrt zur Schlüsselstelle in der Hohwand (Gde. Wartau SG) zwei grosse Kunstbauten untersucht, nämlich die gemauerte Furt durch den nur temporär Wasser führenden Atschabach und eine auf Stützmauern angelegte Halbgalerie durch einen vertikalen Felsriegel südlich der Hohwand. Ausserdem wurde am Fuss der Strassenrampe durch die Hohwand ein weiteres aufschlussreiches Profil dokumentiert.
Die rund 20 m lange und um 3 m hohe Atschabachfurt enthält in ihrem Kern ein trocken gemauertes Spargewölbe über einer Kerbe der ursprünglichen Bachrunse, auf dem eine ebenfalls trocken gemauerte Stützmauer bis hinauf zur aktuellen Mauerkrone führt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dieser Bauteil zur Erstanlage der Strasse von 1490-92 gehört. Ein direkt nordöstlich anschliessendes, etwas jüngeres Mauerstück trägt eine massiv ausgepflasterte, etwa 4 m² messende Schale, die das sonst unbefestigte Bachgerinne über die Mauerstirn ableitet. Diese Konstruktion scheint die beiden zentralen Bauteile wirkungsvoll vor der Erosion geschützt zu haben. Die anschliessenden Stützmauern waren dagegen durch den seitlich ausbrechenden Bach bis auf geringfügige Reste wegerodiert worden.
Die Fahrbahn war unbefestigt und bestand aus anstehendem Hangschutt, wie überall an der Alten Schollbergstrasse ausser in der Hohwand. Die der Hohwand vorgelagerte Halbgalerie war ursprünglich um 1.15 m tiefer angelegt worden als im aktuellen Zustand, welcher dem Fahrbahnniveau der nachfolgenden Bauphase entspricht. In dieser zweiten Bauphase wurde die Fahrbahn höher gelegt, vermutlich um die Gegensteigung zu verringern. Dies machte wegen der Geländesituation deutlich längere und höhere Stützmauern und einen weiteren Ausbruch des Galeriedaches erforderlich; ob dabei auch die Rückwand zurückgesetzt und damit die Strasse verbreitert wurde, wie anderswo an der Strasse beobachtet, liess sich nicht feststellen. In einer dritten Bauphase wurde das Verbindungsstück zwischen Halbgalerie und Hohwand in eine natürliche Felsbucht zurückverlegt, wahrscheinlich infolge des Einsturzes eines Teils der Stützmauer der zweiten Bauphase.
Auch am Fuss der Strassenrampe durch die Hohwand lag das unterste Strassenniveau deutlich tiefer als das heutige. Es wurde von einer in gewaschenen Flusssand versetzten Pflästerung aus faustgrossen Flusskieseln gebildet. Dieser Befund ist an der Alten Schollbergstrasse bisher noch nicht aufgetreten, nachdem in der Rampe Hohwand bisher nur ein vermutlich durchlaufendes Plattenpflaster festzustellen war. Auf der Pflästerung lag eine bis 25 cm mächtige Benutzungsschicht aus homogenem grauem Lehm, die wahrscheinlich auf den Schlick zurückgeht, der sich an dieser schlecht drainierten Stelle ansammelte. In einer zweiten Bauphase wurde das Fahrbahnniveau durch Aufschüttung um weitere 25 cm erhöht; eine vergleichbare Benutzungsschicht bildete sich darauf nicht mehr. Das heutige Strassenniveau liegt um 1.15 m höher und geht auf die Zeit der militärischen Benutzung nach dem 2. Weltkrieg zurück.
Datierung: archäologisch-historisch. 1490-ca. 1950.
Im Auftrag der KA SG, C. Doswald, Fachexperte für historische Verkehrswege.
Sargans SG, Alte Schollbergstrasse
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Details of the chronicle
Municipality
Sargans
Canton
SG
Location
Alte Schollbergstrasse
Coordinates
E 2753640, N 1214710
Elevation
500 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
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analyses
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Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
4 m2
Start date
16 February 2016
End date
04 May 2016
Dating method
storico, archaeological
Author
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Publication year
2017
Period
Early Modern period, Late Modern period, Middle Ages
Site type
infrastructure (transit systems)
Type of intervention
construction site supervision
Archaeological finds
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bones
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Botanical material
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