LK 1129, 2653 860/1 224 210. Höhe 587 m.
Datum der Grabung: September - Dezember 2021
Datum der Fundmeldung: Mai 2021.
Alte Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Detektorfunde). Größe der Grabung ca. 20 m²
Grabhügel.
Bei einer regulären Fundstellenkontrolle auf einem Moränenkamm mit bereits bekannten hallstattzeitlichen Grabhügeln stieß ein ehrenamtlicher Detektorgänger an Stelle 1 auf die Fragmente eines oder mehrerer Tonnenarmbänder, die über eine Fläche von 1-2 m² streuten. An Stelle 2, gut 20 m nördlich von Stelle 1 entfernt, fand er einen massiven, offenen Armring, ein Fragment eines zweiten massiven Armrings und Fragmente eines breiten, gewölbten Arm bands. Diese Funde lagen alle weniger als 20 cm tief im Waldboden. Aufgrund der geringen Fundtiefe bestand der Verdacht, dass hallstattzeitliche Befunde in nächster Zeit durch ständige Erosion freigelegt werden könnten, weshalb an beiden Stellen eine flächige archäologische Untersuchung eingeleitet wurde. Stelle 1 wurde wegen fehlender topographischer Auffälligkeiten mittels Sondierschnitt untersucht. Dabei konnten zwar in den oberen Schichten noch weitere Fragmente der Tonnenarmbänder geborgen werden, es zeichneten sich aber keine Befunde ab. Weitere Begehungen mit dem Metalldetektor ergaben in rund 10 m Entfernung weitere, anpassende Tonnenarmbandfragmente. Es handelt sich somit um einen zertrümmerten und verschleppten Fund, dessen ursprünglicher Fundzusammenhang nicht geklärt werden konnte. An Stelle 2 zeichnete sich auf dem Moränenkamm eine leichte Wölbung ab, deren Ausdehnung als Grabungsfläche festgelegt und mittels Kreuzschnitt untersucht wurde. Im Bereich der Detektorfunde konnten hier weitere Bronzefunde sowie Keramikfragmente und kalzinierte Knochen geborgen werden. Aufgrund seiner Lage wird dieser Befund momentan als durch Wurzeln stark gestörte Nachbestattung interpretiert. Eine Grube konnte nicht mehr festgestellt werden. Diese Bestattung lag nur etwa 20 cm unter der heutigen Oberfläche. Die eigentliche Hauptbestattung, die aus einem Keramikensemble mit sechs Gefässen bestand, fand sich in einer bis in den Moränenschotter eingetieften, rechteckigen Grube (130 × 100 cm), rund 1 m unter der heutigen Oberfläche. Sämtliche Gefäße waren sorgfältig mit einem großen Stein bedeckt. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Beitrags erfolgte die Bergung der Keramikgefäße. Es handelt sich um einen Kegelhalstopf mit Leistenverzierung, worin ein kleines, noch nicht genauer bestimmbares Schälchen enthalten war. Neben dem Topf war eine Kragenrandschüssel mit Deckschale, in welcher (Tier)Knochen lagen, deponiert worden. Wiederum daneben fand sich ein Kugelbecher mit verzierter Leiste, der mit einem Schälchen zugedeckt war. Die Gefäße werden alle im Labor weiter freigelegt und dokumentiert, weshalb zu ihrem Inhalt noch keine Aussagen gemacht werden können. Auch jegliche Analysen werden erst 2022 durchgeführt. Die Untersuchung, welche das Begehen des gesamten, über ein Kilometer langen Moränenkamms miteinschloss, ergab, dass die Hauptbestattungen nach wie vor genügend tief im Boden liegen dürften. Es sind die höher liegenden Nachbestattungen, die durch die Erosion und/oder illegale Detektorgänger*innen gefährdet sind. Nach der Untersuchung kann die Fundstelle als vorläufig gesichert betrachtet werden, künftige regelmäßige Kontrollen sind aber notwendig.
Archäologische Funde: Keramik und Bronzeobjekte.
Anthropologisches Material: kalzinierte Knochen.
Faunistisches Material: unverbrannte Tierknochen.
Datierung: archäologisch. Ha C, Ha D1, LT A.
Kantonsarchäologie Luzern, A. Bucher.
Eich LU, Weierholz
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Details of the chronicle
Municipality
Eich
Canton
LU
Location
Weierholz
Coordinates
E 2653860, N 1224210
Elevation
587 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
--
New site
No
Sampling
--
analyses
--
Institution
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Discovery date
01 May 2021
Surface (m2)
20 m2
Start date
01 September 2021
End date
31 December 2021
Dating method
archaeological
Author
--
Publication year
2022
Period
Iron Age
Site type
funerary (tomb), funerary (tumulus)
Type of intervention
excavation (rescue excavation)
Archaeological finds
ceramic, metal
bones
human bones (dispersed), animal bones (dispersed), burnt bones
Botanical material
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