LK 1131, 681 585/224 415. Höhe 420 m
Datum der Untersuchung: 3.2.-4.5.2005.
Bibliografie zum Bauwerk: V. Luthiger, Die Altstadt-Obergasse in Zug und ihre Bewohner. Zuger Kalender 1938, 48-62, bes. 51f.
Geplante Untersuchung (Umbauarbeiten).
Stadthaus.

Das Haus Oberaltstadt 8 steht an der Ecke Oberaltstadt-Schwanengasse und bildet das eine Ende des nördlichen Teils der Westzeile der Oberaltstadt-Gasse. Die Traufen des dreigeschossigen Hauses verlaufen parallel zur Gasse und zum Ehgraben im Westen. Teile des Hauses Oberaltstadt 8 wurden umgebaut, weshalb die betroffenen Teile untersucht werden konnten.
1. Im nordwestlichen Teil der Liegenschaft befinden sich die Reste eines ehemals zweigeschossigen, längsrechteckigen Kernbaus mit Rundbogentüre im Erdgeschoss. Ein Deckenbalken im Bereich des Kernbaus lieferte die einzige der insgesamt zwanzig Holzproben, die nicht zu den übrigen Fichten passt. Es handelt sich um eine nur unsicher ins Jahr 1495 datierbare Tanne.
2. Der bestehende Bau stammt bis auf die Fenster sowie die Dachausbauten weitgehend aus der zweiten erfassten Bauphase. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Ständerbau, der gassenseitig über das gemauerte Erdgeschoss vorkragt. Die zum Schwanenplatz hingewendete Südfassade ist bis zum First gemauert und weist einen eindrücklichen Eckverband mit Bossenquadern auf. Der Grundriss der Obergeschosse wird durch 3×4 zweigeschossige Ständer in drei Teile gegliedert, wobei der rückwärtige Westteil den älteren Kernbau integriert. Dort befinden sich Kammern, in der Mitte ein Quergang mit Treppe und Herd und im Osten zur Gasse hin wieder Kammern bzw. die Stube. Die Ankerbalken des Daches binden die drei Teile zusammen. Am gut erhaltenen Holzbau lassen sich zahlreiche Konstruktionsdetails beobachten. Außerdem sind in der rückwärtigen Kammer des zweiten Obergeschosses auf das Täfer geklebte Einblattdrucke des 16. Jh. zum Vorschein gekommen. Das Kurvenendjahr der 18 datierbaren Fichten liegt bei 1522. Dies entspricht ziemlich genau der Datierung des Hauses Oberaltstadt 9 auf der gegenüberliegenden Seite der Schwanengasse, dessen Fassade gleich wie diejenige von Oberaltstadt 8 aussieht.

Datierung: dendrochronologisch; archäologisch. 16. Jh.
KA Zug, A. Boschetti-Maradi und H. Remy.