LK 1069, 652 800/255 300. Höhe 382 m.
Datum der Grabung: 1997/98
Neue Fundstelle
Ungeplante Nachuntersuchung (Hausbau). Grösse der Grabung 7 m²
Hochmittelalterlicher Webkeller

In der Scheune der Liegenschaft Oberdorfstrasse 18 kamen bei Aushubarbeiten mehrere Webgewichte zum Vorschein. Die Nachuntersuchung durch die Kantonsarchäologie im Sommer 1997 ergab ein Grubenhaus mit Resten eines Webstuhles (Abb. 43). Der südliche Rand des unvollständig erhaltenen Grubenhauses wurde durch eine Flechtwand begrenzt, die sich durch eine Reihe von kleinen Pfostenlöchern im gewachsenen Boden abzeichnete. Parallel dazu fand sich eine Doppelreihe von 45 keramischen Webgewichten, die in Funktionslage abgelagert wurden und den Standort eines Webstuhls anzeigen. Es handelt sich um einen einheitlichen Typ von zylindrischer Form. Elf Webgewichte sind ungebrannt; vier weisen jeweils einen X-förmigen Einstich auf. In einer Ecke des Grubenhauses lag ein Depot mit mindestens zwölf weiteren Webgewichten. Gemäss den Kohlespuren war das Grubenhaus mitsamt dem Webstuhl vollständig abgebrannt. Eine 1998 durchgeführte Untersuchung von Sedimenten nach Textilresten verlief ergebnislos.

Datierung: archäologisch. 11. Jh.
Aargauische Kantonsarchäologie, A. Motschi und Th. Frey.