LK 1075, 749 900/263 600. Höhe 394 m.
Datum der Grabung: Juli-Oktober 1994.

Bibliographie zur Fundstelle: J. Winiger und A. Hasenfratz, Ufersiedlungen am Bodensee. Antiqua 10 (1985) 205-223; St. Hochuli, Arbon-Bleiche, die neolithischen und bronzezeitlichen Seeufersiedlungen, Ausgrabungen 1885-1991. Archäologie im Thurgau 2 (1994); JbSGUF 77, 1994, 162.

Geplante Notgrabung (Bauprojekt).
Fläche der Grabung ca. NANA.
Siedlung.

Anschließend an das Grabungsfeld von 1993 wurde die seewärtige Dorfzone auf einer Fläche von 300 m² freigelegt und dokumentiert. Deutliche Pfahlreihen, die Holzartenverteilung, erste dendrochronologische Untersuchungen sowie die Lage der Lehmpackungen und der verziegelten Hüttenlehmbrocken ermöglichen es, mehrere Hausgrundrisse relativ genau zu lokalisieren. So lassen sich vermutlich zwei Häuserreihen fassen, die firstständig zu einer Gasse orientiert waren, welche rechtwinklig zum Seeufer verlief.

Dank den hervorragenden Erhaltungsbedingungen im dauerfeuchten Sediment konnten wiederum überaus viele Artefakte aus organischem Material geborgen werden. Darunter befinden sich mehrere Geweihhacken mit Holzschaft, acht Körbe, ein Kamm, Textilreste, Spinnwirtel mit Resten der hölzernen Spindel.

Faunistisches Material: ausgezeichnete Erhaltung der Knochen- und Geweihreste (in Bearbeitung).
Probenentnahmen: Während der Grabung fand ein zweiwöchiges interdisziplinäres Schlämmpraktikum mit Dozenten und Studenten der Universität Basel (Archäobotanik, Archäozoologie, Malakologie) statt. Dabei fanden sich zahlreiche Überreste von Fischen und Amphibien sowie viele Perlen aus Felsenkirschen- (Prunus mahaleb) und Schlehdornsteinen (Prunus spinosa). Zusätzlich: botanische Proben, Sedimentproben, Holz für Dendrodatierung (es lassen sich zwei Schlagphasen mit fünf Jahren Differenz fassen, die bis jetzt leider noch nicht gesichert absolut datiert sind).
Datierung: archäologisch. Übergang Pfyn-Horgen.

Amt für Archäologie TG