LK 1067, 611 480/260 350. Höhe 303 m.
Datum der Grabung: März-September 2001.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 84, 2001, 268; www.archaeologie.bl.ch (aktuelle Entdeckungen).
Geplante Notgrabung (Grossüberbauung).
Grösse der Grabung ca. 3500 m².
Siedlung. Gräber und Gruben (Bronzezeit).
Mit zwei weiteren Kampagnen wurden 2001 die archäologischen Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Neubau des Gemeindezentrums im Dorfkern von Reinach abgeschlossen. Die beiden Flächen befinden sich ganz im Norden des bisher untersuchten Areals, wo die frühmittelalterliche Siedlungsdichte allmählich abzunehmen scheint. Hochmittelalterliche Spuren fanden sich jedenfalls hier keine mehr.
Älteste Funde stammen wiederum aus der späten Bronzezeit. Neben diffusen Kulturschichtresten und einigen Scherbenkonzentrationen, die auf zerstörte Brandgräber zurückgehen dürften, ist insbesondere auf drei längliche Gruben von bis zu 2,1 x 1 m hinzuweisen, deren Ränder deutliche Spuren von Brandeinwirkung zeigen. Grosse, hitzegerötete Kieselsteine in der Verfüllung mit Kantenlängen bis zu 50 cm könnten darauf hinweisen, dass die Gruben als Gar- oder Backgruben dienten. Eine Funktion im funeralen Bereich ist jedenfalls eher auszuschliessen, da bisher selbst sorgfältigstes Schlämmen keine Leichenbrandreste erbrachte.
Unter den mittelalterlichen Funden ist ein weiterer Töpferofen des 7. Jh. zu nennen, in dem die für die Region charakteristische sandige Drehscheibenware gebrannt wurde. Die Zahl der frühmittelalterlichen Töpferöfen in Reinach erhöht sich damit auf vier, für die Region Nordwestschweiz auf 12 oder 13. Speziell hinzuweisen ist ferner auf zwei weitere Grubenhäuser vom klassischen Sechspfostentyp, die zu den ältesten bisher ergrabenen Strukturen des frühmittelalterlichen Reinach gehören. Nach einer ersten Materialdurchsicht dürften sie noch in die 2. Hälfte des 6. Jh. datieren. Interessanterweise findet sich unter der Keramik in diesen Fundkomplexen einiges, das auf direkte Verbindungen ins südliche Elsass hinweist, darunter frühe, sogenannt glimmergemagerte Ware. Die weitere Auswertung wird nun zeigen müssen, in welchem Ausmass allenfalls elsässische Siedler an der Gründung oder dem Wiederaufschwung des frühmittelalterlichen Reinach beteiligt waren.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: C14, Sedimente.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit; Frühmittelalter; Spätmittelalter; Neuzeit.
AKMBL, R. Marti.
Reinach BL, Gemeindezentrum
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Details of the chronicle
Municipality
Reinach (BL)
Canton
BL
Location
Gemeindezentrum
Coordinates
E 2611480, N 1260350
Elevation
303 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
--
New site
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Sampling
geoarchaeological sediment sample
analyses
14C
Institution
--
Discovery date
--
Surface (m2)
3500 m2
Start date
March 2001
End date
September 2001
Dating method
14C, archaeological
Author
--
Publication year
2002
Period
Middle Ages, Bronze Age
Site type
settlement, funerary (group of tombs, unspecified), funerary (tomb), infrastructure
Type of intervention
excavation (rescue excavation)
Archaeological finds
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bones
animal bones (dispersed)
Botanical material
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